ein himmel voller drachen
man möchte meinen, die wikinger hätten nichts anderes mehr im sinn als ihre drachen: beginnend mit einem "coolen" drachenquidditch mit schafen als wurfgeschoss (eine durchgeknallte _schaf_schutzlady ist nirgends in sicht), fliegen mit und ohne drachen (hicks als erster skydiver der geschichte), stöckchenwerfen und eine knuddlerei nach der anderen, dass man meint, hier handle es sich um verspielte flughunderln. doch vorsicht, hinter dem handzahmen äußeren versteckt sich ein reptilienhaftes inneres – und sind drachen in der gewalt eines bösen menschen, tun sie auch böse dinge...
die fortsetzung des dreamworks blockbusters wurde soeben mit sechs annie awards für den besten animationsfilm, beste regie, character animation, schnitt, musik und storyboard ausgezeichnet – man kann nicht meckern, die animationstechnik ist state-of-the-art: die bewegungen der figuren sind flüssig, die nonverbale kommunikation durch mimik und körperhaltung funktioniert klaglos, ständige action im vordergrund und action im hintergrund wollen keine langeweile aufkommen lassen.
doch gerade diese action ohne unterlass, mehrfache schauplatzwechsel und so viele drachen wie in einem mittleren heuschreckenschwarm gehen zulasten einer flüssig erzählten geschichte – der emotionale höhepunkt (ohnezahn, unter dem bösen einfluss des neuen alphadrachen, tötet ein wichtiges familienmitglied) ist einer der wenigen stillen momente.
fazit: highlight des films sind für mich die interaktionen mit den drachen – mal wie eine katze um die beine schmierend, mal aufgeregt wie junge welpen, meint man in diesen viecherln die eigenen haustiere wiederzuerkennen. "cool", etwas derb (sowohl sprachlich und zeichnerisch, als auch in der charakterisierung der rauen wikinger) und mit viel action ausgestattet, dürfte der film aber eher größere buben ansprechen – am besten in begleitung ihrer väter, die einen kinosonntag mit ihrem sprössling verbringen wollen.
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