Monuments Men

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Forumseintrag zu „Monuments Men“ von r2pi

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r2pi (31.01.2015 19:23) Bewertung
zwei leben für die kunst
ein an sich spannendes thema: wie hierzulande jeder weiß, wurden während hitlers raubzügen in ganz europa museen, bildersammlungen und privatwohnungen systematisch geplündert, um für sein 1000-jähriges reich in der neu zu fassenden perle linz ein "führermuseum" mit rembrandts, rubens und gestohlenen altären voll zu rammeln; picassos und anderes entartetes war zum wohle der artgerechten volkskultur zu vernichten. als der blitzkrieg sich dann doch ein bissel in die länge zu ziehen begann und die aussicht auf eine baldige gleichenfeier für das museum immer düsterer wurde, wurden die kunstschätze versteckt – meist in sicheren salzlagerstätten oder in anderen geeigneten bergwerksstollen.

und da beginnt die story des films: sieben männer unter dem kommando des angegrauten kunstexperten frank stokes (george clooney) schmeißen sich in soldatenmontur und ziehen – nicht an die front, sondern der front hinterher, um die kunstwerke vor den destruktiven deutschen (die alles vernichten wollen, was sie nicht mehr selbst behalten können) und den raffgierigen russen (die die kostbarkeiten als reparation für erlittene schäden am vaterland einkassieren wollen) zu retten und anschließend an die früheren eigentümer zu retournieren – um den beraubten völkern "ihre geschichte wieder zu geben".

kleinliche streitigkeiten, wie groß die rolle der amis dabei tatsächlich war, und inwieweit die bevölkerung sich ihre eigene geschichte selbst wieder zurückgeholt hat, mögen dabei außen vor bleiben – sie spielen keine rolle: the monument's men ist eine ernste geschichte halb-spaßig aufbereitet, ein purer spiel-film mit ältlichen, wohlgenährten herren, die kunsträuber und soldat spielen wollen und den anrückenden sowjets schon gern mal mit dem gehissten sternenbanner über dem ausgeräumten stolleneingang den stinkefinger zeigen.

was bleibt eigentlich im gedächtnis: eine vielzahl an schauplätzen (das pariser jeu de paume, bestens verwaltet von cate blanchett, merkens mit den goldreserven, die heilbronner mine mit den verbrannten artefakten, die skulpturen in neuschwanstein oder altaussee mit dem verschollenen genter altar, der umgedreht als tischplatte zweckentfremdet wurde), der scherz mit einer landmine und massenhaft zahngold.
einer der wenigen ernsteren momente: zwei der truppe verlieren ihr leben bei dieser rettungsaktion – "war es das wert?" nun, zumindest haben die herren in uniform durch diesen blutzoll bewiesen dass sie "doch soldaten" sind.

fazit: uninspiriert, spannungs- und (leider) belanglos, und mehr peinlich als komisch.
 
 

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