Hannibal

Bewertung durch Jetmir Krasnici  95% 
Durchschnittliche Bewertung 66%
Anzahl der Bewertungen 34

Forumseintrag zu „Hannibal“ von Jetmir Krasnici


Jetmir Krasnici (16.02.2001 12:00) Bewertung
bon appetit!
Ein Serienmörder, der von der Presse "Buffalo Bill" genannt wird, entführt junge Frauen und tötet sie auf bestialische Weise. Die junge und hochintelligente FBI-Agentin Clarice Starling erhält den Auftrag Informationen zur Vorgehensweise des Killers aus dem genialen, aber nicht minder gefährlichen Dr. Hannibal Lecter herauszulocken. Aus Angst und Faszination und vor allem Pflichterfüllung entsteht eine kranke, doch ehrliche Beziehung. Hannibal flieht spektakulär aus dem Hochsicherheitstrakt, Clarice macht Karriere beim Geheimdienst ...

Knapp 10 Jahre später meinte es das Schicksal nicht so gut mit der berühmten Agentin, von Juliane Moore perfekt nachbesetzt, Jodie Foster war das Drehbuch zu gewalttätig, und was wer der erste Teil? Eine Ivory-Verfilmung?, bei einem Einsatz sterben fünf Menschen, doch die Schuld und Verantwortung wird ihr in die Schuhe geschoben. Die Mächtigen im Staatsdienst finden in ihr den Sündenbock. Dr. Lecter, Anthony Hopkins in Höchstform, hat inzwischen in Florenz unter einem falschen Namen Karriere als "Bibliothekar" gemacht. Ein Milliardär, verkörpert von Gary Oldman, entstellt und am Rollstuhl gefesselt, ehemaliger Patient von "Hannibal" hat aus der Vergangenheit noch eine Rechnung offen und versucht mittels dem unfreiwilligen Opfer Starling das Monster in die Falle zu locken ...

Die Fortsetzung von "Das Schweigen der Lämmer" hat glücklicherweise einen ganz anderen Stil, verantwortlich dafür ist der Altmeister Ridley Scott, der mit "Gladiator" sein künstlerisches und finanzielles Comeback feiern konnte. Der Spannungsaufbau ist ungewohnt unspektakulär, einige Medien nennen es auch Langeweile, doch hat man hier das Gefühl, dass der Film nicht so aufdringlich wie der erste Teil wirkt. Wunderschön sind die tollen Aufnahmen, insbesondere die grandiosen Bilder von Florenz, die Lust auf Urlaub machen. Die schauspielerischen Leistungen sind überdurchschnittlich, der Gesamteindruck ist großartig. Die Handlung dürfte einigen Kinobesuchern auf den Magen schlagen, doch jeder weiß worum es geht. Bei einer kannibalischen Veranlagung ist Blut ein wichtiger Bestandteil und natürlich sind einige Szenen "unappetitlich", doch in Wirklichkeit gehen viele Zuseher wegen genau dieser Momente ins Kino, garniert wird dieser Mörderspaß mit Witz, das den Film eine ironische Note verleiht. "Hannibal" belehrt, schokiert, unterhält und kocht - bon appetit!
 
 

zum gesamten Filmforum von „Hannibal“
zurück zur Userseite von Jetmir Krasnici