The Congress

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Forumseintrag zu „The Congress“ von 8martin

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8martin (28.01.2018 18:56) Bewertung
Robin ist Robin
Die Grundidee ist einfach genial: der Film ist ‘Schnee von gestern‘, jeder denkt sich in seine eigene Welt.
Hier am Beispiel der älteren Schauspielerin Robin Wright, die sich selber spielt. Sie lässt sich scannen und braucht nie wieder eine Rolle zu übernehmen. Sie bleibt ein Chip im Computer und so ewig jung. Zusammen mit ihrem Agenten Al (Harvey Keitel) muss sie erkennen, dass sie auch schon ohne ihre Unterschrift unter einen Vertrag mit den mächtigen Miramount Studios keine echte künstlerische Freiheit gehabt hatte. Hier schiebt Regisseur Ari Folman deutliche Kritik an Hollywoods ‘Old School‘ ein. Die Welt der Animation ist ein autoritärer Polizeistaat.
Durch eine Droge kann sie in die Animationswelt überwechseln, in die Welt der chemischen Fantasie. So verlässt sie die reale Welt mit Sohn Aaron (Kodi Smit McPHee) und Tochter Sarah (Sami Gayle) und dem wissenschaftlichen Hausarzt Dr. Barker (Paul Giamatti).
Sie durchwandert eine bunte Welt, optisch eine Mischung aus Avatar und Yellow Submarine, sehr fantasievoll und blumig. Mit dem früheren Kameramann, der jetzt Animator heißt, begibt sich Robin auf einen psychodelischen Trip, der auch stellenweise die griechische Mythologie streift, und es beginnt ein heiteres Erkennungsspielchen unter den Zuschauern ‘Wer findet die meisten bekannten Promis?‘ (der wilde Zeus treibt’s mit Europa, Michael Jackson, Cleopatra, Grace Jones, Jesus, Buddha etc.) Aber auch Robin und der Kameramann haben Sex, was man nicht oft in der Animation sieht. Es geht hin und her wie in der Matrix. Die Animation ist die reale Welt und die reale ist nur Fiktion. Wunderschön anzuschauen, zum Schluss hin etwas kryptisch oder auch mit offenem Ende? Letztendlich auch eine Mediensatire. Nicht schlecht.
 
 

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