Lifelong

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Forumseintrag zu „Lifelong“ von 8martin

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8martin (09.04.2016 13:09) Bewertung
Lebenslänglich
Schwere Kost, die leicht zu intellektuellen Verdauungsstörungen führen kann, wenn man genügend Power hat und die 105 Minuten durchhält.
Klar ist es kein Kinderspiel Ehekrise, Selbstfindung und (Auf)Lösung in Bilder zu fassen. Aber es sollte doch zu mindest der Versuch gemacht werden, irgendwann nach einem längeren Tauchgang den Kopf aus dem Wasser zu kriegen, Luft zu schnappen und ins Blau der Zukunft zu schauen. Regisseurin Özge bleibt mit ihren Akteuren die ganze Zeit auf Tauchstation. Trotz lieblosem Eingangsfick bleibt Can (Hakan Cimenser) wortkarg und muffig. Er will einfach nichts mehr von Ela (Defne Halman). Da braucht man nichts hineingeheimnissen. Ist einfach so: Klappe zu, Affe tot! Und sie leidet stumm vor sich hin. Ebenso wortlos wie hilflos. Der angedeutete Seitensprung Cans ist so eindeutig wie ein Körnchen Kaliumpermanganat im Ozean. Sie droht ihm auszuziehen, beide suchen gemeinsam eine Wohnung (sic!). Beide. Ist das Trennung auf Türkisch? Das von Bomben zerstörte Ambiente passt noch zu Elas Innenleben, aber ihre psychosomatischen Erkrankungen bleiben eher etwas kryptisch, nur angedeutet und an der Oberfläche ihrer Seele. Die gemeinsame Wohnungssuche geht weiter. Letze Einstellung Ela und Can stehen am Fenster ihrer?? Neuen?? Wohnung?? und schauen auf ein beleuchtetes Haus von gegenüber. Ela :‘Wir haben vergessen, das Licht auszumachen.‘ So viel zur beklemmenden Atmo und den Anspielungen auf Antonioni. Der Film bleibt unklar und oberflächlich, einziger Pluspunkt ist die Leere. Davon gibt es genug. Und Titel des Films verdeutlicht dann wohl die Unauflösbarkeit der Ehe? Dass Asli Özge es besser kann, hat sie mit ‘Men on the Bridge‘ bewiesen.
 
 

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