Keanu Reeves, selbst als Produzent von „Side by Side“ tätig, bittet zahlreiche prominente Filmemacher vor die Kamera und befragt sie zu dem seit Anfang des 21. Jahrhunderts scheinbar konstant auftretenden Thema: Was ist besser, digital oder analog? Die Meinungen hierbei führen, wie viele die sich damit beschäftigen wissen, oft radikal aneinander vorbei. Während George Lucas den 35mm und 16mm Film ohnehin schon als tot erklärt, können sich Christopher Nolan und sein Director of Photography Wally Pfister nicht vorstellen, in naher Zukunft auf das digitale Pferd umzusatteln. James Cameron erklärt die technischen Möglichkeiten, die man nun hat und die bis dato im analogen Medium nur ein Wunschdenken waren. Walter Murch und andere Cutter beschreiben, wie sich ihre Arbeit verändert hat seit dem sie nur noch selten den Film per Hand anfassen, schneiden und zusammenkleben müssen. Und letztenendes kommen auch zahlreiche Executives, Studio-Leiter und Post-Production-Supversisor zu Wort um einen ausgewogenen Einblick in besagtes Thema zu ermöglichen.
„Side by Side“ zeigt kaum neue Argumente auf, gibt dafür aber einen exzellenten Einsteiger-Überblick in ein Thema, bei dem sich sowohl künstlerische wie auch technische Meinungen einzelner Personen weit spalten. Für diejenigen, denen all das nicht fremd ist, sei der Film auf Grund der zahlreichen großen Namen empfohlen, die ausführlich Stellung zum erklärten Tod des Films und dem neuen digitalen Zeitalter beziehen. Einsteiger werden eine kurze Filmschule erleben, die auch zu Beginn einfach aber übersichtlich erklärt, worin nun die technischen Unterschiede und Hauptdiskussionspunkte liegen. Schade ist einzig, dass die Frage der Archive im digitalen Zeitalter nur marginal gestriffen werden und man fast zu erwähnen vergisst, dass analoger Film bis dato das bei weitem zuverlässlichste Speichermedium ist. In diesem Sinne: Auf dass Analog und Digital in Zukunft friedlich koexistieren können!
