Der Hobbit - Smaugs Einöde

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Forumseintrag zu „Der Hobbit - Smaugs Einöde“ von Apanatschka


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Apanatschka (04.01.2014 15:46) Bewertung
Endlos-Fantasy-Soap
"Ein Komantsche reitet ein Pferd bis es tot umfällt. Und dann frisst er es auf." - Beinahe droht dieses John-Wayne-Zitat für Peter Jackson´s Tolkien-Verfilmungen wahr zu werden. Keine Frage: Der Film ist unterhaltsam. Er hat tolle Sets, gute Schauspieler, fesselnde Action-Sequenzen und einen famosen Score. Und trotzdem: Der Dreistunden-Film hat ungefähr so viel Handlung wie eine halbe Fernsehepisode von "Game of Thrones". Manche Ergänzungen sind gekonnt und Werk-konform, aber Stringenz und emotionale Dichte zerfransen zunehmend in ein austauschbares Mischmasch von Tolkien-Fantasy-Standard-Motiven. Anfang und Schluss des Films sind besonders mißglückt (was bei der Produktionsgeschichte kein Wunder ist). Und erstmals muss ich bei einem Peter Jackson-Film sagen: DasTempo stimmt nicht! Beim "Herrn der Ringe" war es egal, ob man die Kino- oder die Extended-Version sieht; jeweils waren beiden Versionen famos geschnitten und gut ansehbar. Hier stimmt das Timing erstmals gar nicht. Der Schluss-Showdown verliert an Spannung, umso länger er dauert. Fast hofft man (wie bei "Matrix Reloaded" oder "Star Wars - Episode I") auf eine verkürzte und bereinigte Schnittfassung, statt auf eine Extended Version. Zudem fehlt dem Film, was alle seine Vorgänger hatten: Wie die neuseeländische Landschaft zur Handlung integriert sind. Die Sets mögen noch so famos sein, viel zu viel ist (erkennbar) Studio. Unter den vielen Enttäuschungen des Kinojahres 2013 ist das wohl die am besten getarnte (Ent-)Täuschung.
 
 

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