Forumseintrag zu „Empusa“ von Josko

Die titelgebenden Empusas sind Meerjungfrauen. Sie sind aber gleichzeitig auch Vampire. Charakterlich hat diese Verbindung zweier mystischer Figuren allerdings mehr von den Vampiren abbekommen, denn sie verbreitetet viel weniger Liebe, was die Figur der Meerjungfrau in Filmen allerdings gerne tut. Vielmehr verbreiten Empusas vampirmäßig Angst und Schrecken und gehen dabei extrem brutal vor.
Ganz abgesehen davon, dass Empusas eigentlich schon eigene Gestalten in der griechischen Mythologie wären, die mit der oben anstehen Definition nichts gemein haben, hat Regisseur, Drehbuchautor und Nebendarsteller des Films Paul Naschy (Zitat Programmheft: „weltbester Werwolf-Darsteller“) den Namen schlicht und ergreifend entwendet und daraus Meerjungfrau-Vampirinnen gemacht.

Dieser Film stellt Naschys letzten dar, denn dieser ist bereits vor dem damit erst posthum veröffentlichten Film verstorben. Bekannt wurde er durch Horrorfilme in den 60er, 70er und 80er Jahren, wodurch er auch Lon Chaney oder Boris Karloff Spaniens genannt wurde.

Man merkt es dem Film nicht zuletzt am Budget an, dass er von einem alternden Star gedreht wurde. Allerbilligst produziert verzichtet der Film aber nicht auf Blut oder abgetrennte Körperteile, was dadurch naturgemäß oft mies aussieht. Aber das sollte ja bei einem Trash-Film nicht das Problem sein und oberkörperfreie Frauen gibt es auch zu genüge. Soviel gesagt, könnte man meinen, der Film unterhielte einen auf reiner B-Movie-Ebene bestens, doch leider langweilt „Empusa“ einen zwischenzeitlich zu sehr, was schon für „gute“ Filme schlimm und für Trash-Filme tödlich ist. So geht die Story zu langsam voran und die schwachsinnigen Dialoge sind zu wenig unterhaltsam. Die nackte Haut und die Splatterszenen können dies nur teilweise wieder wett machen.