Hangover 2

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Forumseintrag zu „Hangover 2“ von patzwey


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patzwey (01.06.2011 13:43) Bewertung
„It happened again“

Nach dem rießigen Erfolg von „The Hangover“ ist es wenig verwunderlich, dass bereits 2 Jahre später das Sequel zur umsatzstärksten nicht-jugendfreien Komödie aller Zeiten erscheint. Ganz nach seinem altbewährten Erfolgsrezept kombiniert Regisseur Todd Philipps wieder Elemente einer Teeniekomödie mit scheinbar reifen und „erwachsenen“ Charakteren. In bester Sequelmanier werden die gleichen Schauspieler wieder in die gleiche Situation, wie bereits in Las Vegas, versetzt. Als Bühne für das Chaos dient nun aber Bangkok, der lieblingsurlaubsort zahlreicher Sextouristen.

Ergänzt wird das Ensemble unter anderem durch das Kapuzineräffchen Crystal, das die wohl beeindruckendste Filmographie aller Acteure aufweist („Indiana Jones 4“, „Night at the Museum“, „Dr. Dolittle“, „American Pie“, „3:10 to Yuma“, etc.). Auch wenn ein rauchender, dealender Affe in der heutigen Zeit keine Sensation mehr darstellt, zählen seine Momente trotzdem zu den besten des Films. „When a monkey nipples on a penis it's funny in any language“. Dem lässt sich nichts mehr hinzufügen.

Das Drehbuch ist deutlich dem ersten Film nachempfunden und weißt starke strukturelle Ähnlichkeiten auf. Wieder wachen die drei Freunde nach einem aus dem Ruder gelaufenen Junggesellenabschied in einem heruntergekommenen Raum auf und wieder beginnt eine Schnitzeljagd, mit dem Ziel die Nacht zu rekunstruieren und eine verschwundene Person zu finden. Diesmal fehlt allerdings nicht der Bräutigam, sondern der 16-jährige Bruder der Braut. Auf den ersten Blick wirkt der Film eher wie ein Remake als wie ein Sequel. Letztendlich gibt es dann aber dennoch einige entscheidende Unterschiede zum Vorgänger. „The Hangover Part II“ ist düsterer, schwermütiger und beinhaltet auch zahlreiche Actionelemente. Letzteres ist wohl auch auf das mehr als doppelt so hohe Produktionsbudget zurückzuführen.

Wer „The Hangover“ mochte, wird auch bei Teil 2 auf seine Kosten kommen, auch wenn der Film die Klasse seines Vorgängers nicht erreicht. Dafür fehlt es der Fortsetzung an Style, Innovation und Schwung. Die Geschichte ist zwar spanned und unterhaltsam, schafft es aber trotzdem nie wirklich richtig an Fahrt aufzunehmen. Trotz zahlreicher witziger Momente und großartiger Situationskomik, bleibt dennoch der unangenehme Beigeschmack, dass man doch alles schon irgendwoher kennt. Der Film ist und bleibt eben nur ein Sequel zu einem erfolgreichen Film. Dennoch darf man sich bereits auf Teil 3 freuen, in dem das „Wolfpack“ angeblich in Amsterdam sein unwesen treiben wird.
 
 

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