Jet Lag

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Forumseintrag zu „Jet Lag“ von 8martin

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8martin (04.05.2014 09:21) Bewertung
Abflug verschoben
Danièle Thompson hat bewiesen, dass man eine Liebeskomödie ohne Schnackseln machen kann. Mit zwei großartigen Darstellern: Juliette Binoche als aufgebretzelte Kosmetikerin und Jean Reno mit vollem Haupthaar als kochender Gastronom. Das Zusammentreffen ist zwar etwas konstruiert, tut aber der Story keinen Abbruch, weil sie mit viel Charme und Esprit rüberkommt. Seht subtil kommen sich die beiden im Hotelzimmer allmählich näher, indem sie sich gegenseitig ‘aufschließen‘; mit einem Touch Theatralik, wofür die Binoche zuständig ist, die bei Freundlichkeit immer weinen muss. Sie hat stets ‘Mitleid mit den ‘Arschlöchern‘, die ihr wehtun‘. Dabei ist Reno alles anders als ein… Er erklärt ihr die unterschiedlichen Fleischsorten und dass der ‘Ochse nicht der Vater des Kalbes‘ gewesen sein kann. So kocht er sich quasi in ihr Herz. Nett, wenn beide jede sexuelle Intention leugnen, aber vor Lust brennen. Das muss man erst einmal bringen. Jean Reno steht urplötzlich in der Tür wie ein Fels.
Da passt auch der intelligente Schluss dazu. Sie geht und fliegt ohne Abschied nach Acapulco, er sagt zum Kellner ‘Ich hab‘ Probleme mit dem Frühstück‘. Er, Felix, weiß auch warum sie Rosa heißt. Drum wird in Acapulco ein Schild hochgehalten mit der Aufschrift: ‘Rosa‘ und sein Handy hat sie ja auch. So hatten sie sich kennen gelernt. Der Kreis schließt sich wieder bei diesem intelligenten Happy End ohne letzte Erfüllung aber mit Aussicht auf den Himmel. Vorschlag von Felix ‘Das Leben beginn, da wo der Film endet. Gehen wir also aus dem Kino.‘ Gute französische Comedy Tradition.
 
 

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