Maman ist kurz beim Friseur

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Forumseintrag zu „Maman ist kurz beim Friseur“ von 8martin

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8martin (06.03.2013 17:36) Bewertung
Der Friseur ist die BBC
Der Titel ist die Antwort, die alle drei Kinder gleichzeitig geben, wenn sie die Nachbarn nach ihrer Mutter fragen. Es ist eine leichte Sommerkomödie, nicht ganz ohne Tiefgang, aber auch ohne rechte Zündung. Sie schildert die Trennung der Eltern aus der Sicht der drei Kinder. Die Enthüllung, dass Papa (Laurent Lucas) schwul ist wird humorvoll aber auch sehr sensibel geschildert. Elise, die Älteste (Marianne Fortier), versteht und übernimmt schmollend die Führung. Benoit (Hugo St-Onge Paquin), der Jüngste, leidet am meisten unter dem Weggang der Mutter. Hier wird es traurig-tragisch, denn er nässt ein, versteckt sich im Schrank, lutscht am Daumen und hätte fast die Garage abgefackelt. Elise flüchtet in ihr Tagebuch und zu einem sonderbaren Fliegenmann (Gabreil Arcand). Die Welt der Kinder ist besser als die der Erwachsenen. Die Kids können quasi symbolisch ins angrenzende Maisfeld fliehen oder helfend eingreifen, wenn es nötig ist. Die Nachbarn kommen meistens als Witzfiguren oder Schwerenöter daher. Vater bleibt blass und Mutter distanziert. Selbst die Oma ist nicht recht greifbar, genau wie der Mittlere Sohn.
Dialoge und Situationen erfordern manchmal ein Schmunzeln. Das wirkt dann wie ein aufloderndes Streichholz in völliger Dunkelheit: kurz auf und weg! Entsprechend dem Zeitgeist der 60er Jahre werden die Probleme nicht besprochen. Der Soundtrack enthält typische Vertreter dieser Zeit und sorgt für die nötige Sommerlaune. Ganz OK!
 
 

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