Biutiful

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Forumseintrag zu „Biutiful“ von spatz


spatz (19.06.2011 16:19) Bewertung
Ganz großes Kino!
Schwer bekömmlich, regt zum Nachdenken an und stellt "den kleinen Mann" als Teil-Akteur in die Welt der Globalisierung und des Kapitalismus- ohne zu beschönigen, ohne auszuschmücken, ohne ein zu viel an Kritik- einfach, nüchtern und prägnant. (Und nicht weit von Östereich entfernt und in dem gleichen Unionskonstrukt vereint.)
Javier Bardem glänzt in seiner Rolle als gescheiterter Familienvater und als Mann, der im Rad des Hamsters eifrig seine Runden dreht, um selbst über die Runden zu kommen- und mit ihm seine Kinder. Schön fand ich dass Ende, in dem sich die Frau trotz Heimwehs und Babys der Kinder annimmt und aus dem symbolischen Kreislauf des Geldes ausbricht und ihr Moral und die Ethik des richtigen Handelns am Herzen liegen. Sie verletzt nicht Uxbals Vertrauen in sie.
Ich fand die Rolle seiner fast Ex-Frau, die eine bipolare Störung aufweist, war brilliant gespielt. Zum ersten Mal in meiner Filmwelt-Erfahrung wurde diese Störung gut konturiert, nüchtern herausgearbeitet und konsequent der Krankheitsverlauf bzw. die psychisch bedingten emotionalen Auf und Abs dargestellt - ohne die psychisch Kranke als schwach zu präsentieren oder ihr notgedrungen auf Grund des Skripts im Laufe des Films klischeeartig zur Besserung zu verhelfen.
 
 

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