Kyoto Story

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Forumseintrag zu „Kyoto Story“ von themovieslave

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themovieslave (17.02.2010 23:57) Bewertung
Unausgeglichener Genremix

Die Inhaltsangabe des Films ließt sich wie eine neue, originelle Liebesgeschichte, angesiedelt in einem filmisch selten thematisierten Umfeld. Anfangs verpsricht der Film auch sehr viel Charme. Die Protagonisten sind interessant und die kleinsten Nebencharaktere sind raffiniert konstruiert. Beispielsweise Hota, ein junger Mann, der unbedingt Stand-Up-Comedian werden möchte, dies jedoch mangels zu wenig Talent einfach nicht schafft. Liebenswert sind die Charaktere allemal – doch leider wird hier viel Potential ins Nichts geschmissen.

Das Grundproblem von „Kyoto Story“ ist ein dramaturgisches: Durch die ganze Handlung hindurch kann sich der Film nicht entscheiden, in welchem Genre er die Geschichte erzählt. Die Balance zwischen Tragik und Komik wird zwar meist sehr schön und liebevoll gehalten, doch der Film bemüht sich zusehr gleichzeitig eine dokumentarische Bestandsaufnahme Kyotos zu sein. Die mockumentarisch inszenierten Interviewaufnahmen, in dem die handelnden Charaktere zu Wort kommen und über Privates direkt in die Kamera sprechen, sind nichts anderes als irritierend und dafür verantwortlich, dass man bis zum Ende nicht weiß, wie man diesen Film nun rezipieren soll. Gesellschaftskritische Bestandsaufnahme eingebettet in einer Liebesgeschichte? Oder doch nur eine Romantic Comedy? – jeder Zuschauer darf für sich selbst entscheiden wie er oder sie nun den Film wahrhaben will, doch eben diese Unausgeglichenheit ruiniert das, was eine originell-spritzige japanische Liebeskomödie werden hätte können.
 
 

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