Exit Through the Gift Shop

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Forumseintrag zu „Exit Through the Gift Shop“ von themovieslave


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themovieslave (08.11.2010 16:07) Bewertung
Exit through the gift shop
Ende der 90er fand eine große Diskussion rund um das Thema „street art“, resp. Graffiti und alle weiteren Straßen-Malereien, statt. Man diskutierte, ob eben diese „Kunst“ überhaupt Kunst sei und welchen Wert diese habe. Eine Dekade später gehört es unter Kunstsammlern zum guten Ton und zur Normalität, neben Picasso und Van Gogh auch einen Banksy in der Sammlung zu haben.

Mitten in den aufwühlenden Durchbruchs-Jahren dieser meist illegalen Kunst portraitierte Thierry Guetta verschiedenste Künstler weltweit. Dass Guetta kein Filmemacher ist, sondern ein notorischer Homemovie-Maker („Maker“ trifft es auch nicht: Guetta filmt mehrere Stunden pro Tag ohne das archivierte Material jemals zu sichten), fanden die Künstler erst sehr spät heraus. Also beschloss Banksy die Rolle zwischen Portraitiertem und Portraiteur zu tauschen. Banksy bezeichnet sein Filmdebüt als „einen Film über einen Mann, der versucht hat, einen Film über mich zu drehen“. Dabei verwendet er Guettas Material und zeigt den Aufstieg eines (wie Banksy selbst meint „psychisch krankem“) Universalkünstler, der bald als „Mister Brainwash“ in die Street Art scene eingeht. Selten hat ein Dokumentarfilm dermaßen unterhalten und neben eines interessanten Portraits gleichzeitig ein wunderbares sarkastisches Statement zur Kunst- und Medienszene abgegeben. Nach „Exit Through the Gift Shop“ weiß man nicht nur mehr über street art, dessen Protagonisten und den unglaublichen Mister Brainwash, sondern vor allem über die skurrile Funktionsweise des internationalen Kunstmarkts. Und ganz nebenbei lacht man 87 Minuten durch.
 
 

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