An Education

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Forumseintrag zu „An Education“ von nullachtfünfzehn


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nullachtfünfzehn (07.09.2010 11:32) Bewertung
An Education (Blu-Ray)
„Ein Hobby ist ein Hobby. Das muss man nicht üben, das tut man einfach.“ Meinungsverschiedenheiten zwischen den Eltern und deren Kindern gibt es nicht nur in heutigen Zeiten sondern auch schon vor 50 Jahren. Nur mit dem Unterschied, dass damals (der Film spielt im London des Jahres 1961) die Eltern konservativer waren als heute (in der Nachkriegszeit hatte man als Frau nichts zu melden – man verbrachte den ganzen Tag arbeitend in der Küche. Ein Beispiel von vielen, das im Film aufgegriffen wird).

Jenny (definitiv oscarreif: Carey Mulligan) wird von ihrem Vater ordentlich unter Druck gesetzt – ohne schulischen Topleistungen würde sie es zu nichts bringen, sagt er. Und ihr größter Wunsch ist es, in Oxford Literatur zu studieren. Eines Tages lernt sie auf der Straße einen Mann namens Dave kennen, der um einiges älter als sie ist. Aus zufälligen Treffen werden schließlich richtige Verabredungen und Jenny bemerkt durch Ausflüge mit Dave, was es heißt zu leben. Schon immer träumte sie von Konzertbesuchen, feinen Dinners in exquisiten Restaurants, schönen Kleidern, Jazzclubs, Büchern, Zigaretten, kurz: einem genussvollen Leben. Auch die französische Sprache hat es ihr angetan, Paris war ihre erste große Liebe (und ich spreche hier nicht von der Hilton). Dem Zuschauer wird jedoch bald einmal auffallen, dass Dave etwas zu verbergen hat.

Dem Film gelingt es, zwei Extreme aufeinander prallen zu lassen. Zum Einen die konservative Seite der Schule beziehungsweise des Vaters. Auf der anderen Seite das Leben wie es sein sollte. Welche ist die richtige Seite, wofür soll man sich entscheiden? So etwas wie einen Mittelweg scheint es nicht zu geben. Diese Thematik wird im Film ins kleinste Detail zerlegt. Ob einem das Ende des Films gefallen soll oder nicht kann ich hier nicht beurteilen – ich bin mir nämlich selbst noch nicht so ganz sicher was ich davon halten soll...

Das Drehbuch (adaptiert von Nick Hornby!), die Kamera und der Schnitt des Films harmonieren miteinander perfekt und machen den Film zu einem richtigen Genuss – keine einzige Sekunde kann man sich erlauben wegzusehen! Die detailverliebten Schauplätze und die stilechten Kostüme in Kombination mit der Art der Kameraführung lassen einen in manchen Szenen vergessen, dass „An Education“ ja eigentlich erst 2009 und nicht tatsächlich 1961 gemacht wurde. So müssen Filme sein!
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
 
 

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