4 Einträge
9 Bewertungen
70% Bewertung
  • Bewertung

    I feel old. But not very wise.

    Wunderbarer Film über Unabhängigkeit und darüber dass sie mit einem Preis kommt.
    Coming of age at its best, mit tollem London 1960er Setting, oscarpremiertem Drehbuch und tollen Darstellern.
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    21.06.2014
    11:31 Uhr
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    Schule des Lebens

    Ein bisschen hat Lone Scherfig den Biss verloren. Trotzdem ist es ein ganz nettes Filmchen geworden. Das liegt allerdings nur an den passablen Darstellern. Carey Mulligan mimt die Jenny ganz gut. Dass ihr das Drehbuch am Ende die Oxford-Karriere in den Schoß fallen lässt, dafür kann sie nichts. Ist aber unrealistisch, ähnlich wie der plötzliche Heiratsantrag aus heiterem Himmel. Dabei verfassten zwei echt Gute den Text (Lynn Barber und Nick Hornby). Jennys geliebter Freund und Förderer (Peter Sarsgaard) strahlt etwas eindimensional wie meistens pure Freundlichkeit (‘Nur mal gucken!‘). Das Geheimnisvolle an seinem Innenleben fehlt. Jennys Eltern (Molina, Seymoure) bringen durch ihre Spießigkeit etwas Farbe ins Bild. Direktoren Emma Thompson bleibt hingegen ebenso blass wie Miss Stubbs, die Lehrerin (Olivia Williams). Bei der Promibesetzung (u.a. Hawkins, Pike ) war mehr drin.
    Die Handlung schwankt zwischen Oxford und Reichtum, erstem Liebesabteuer und solider Ausbildung. Das hätte für eine Komödie gereicht. Wie Jenny aber dann zu der Erkenntnis gebracht wird, doch zu studieren, kommt recht unverhofft und von der Sache her abgedroschen. So verfängt die Melodramatik kaum. Nur der Titel stimmt. Auf die Feststellung ‘Du klingst alt und weise‘, antwortet Jenny ‘Ich fühl‘ mich alt, wenn auch nicht sehr weise.‘ Dem kann man nur zustimmen.
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    14.01.2014
    10:46 Uhr
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    Ausbildung oder Ehe?

    Dieser Film behandelt die Entwicklung der Frau in den letzten Jahrzehnten. 2011 fühlt man sich schon sehr weit weg von diesem Zeitalter. Während sich damals das weibliche Geschlecht gerade etwas etabliert hatte und angefangen hatte, auf eigenen Füßen zu stehen, ist es heute selbstverständlich. Unser weiblicher Hauptcharakter hat die besten Zukunftschancen: Gute Noten und mehr oder minder die Unterstützung der Eltern, nach Oxford zu gehen. Plötzlich trifft sie auf einen kultivierten Musiklehrer, der ihr die Welt zeigt. Sie findet immer mehr gefallen daran, etwas zu erleben und ihr eigentlicher Plan zu studieren verblasst immer mehr.

    Der Film ist nicht schlecht für Interessierte, aber auch nicht gerade der spannenste. Die Geschichte ist vorhersehbar und kommt ohne große Höhepunkte aus.
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    18.04.2011
    13:05 Uhr
  • Bewertung

    An Education (Blu-Ray)

    „Ein Hobby ist ein Hobby. Das muss man nicht üben, das tut man einfach.“ Meinungsverschiedenheiten zwischen den Eltern und deren Kindern gibt es nicht nur in heutigen Zeiten sondern auch schon vor 50 Jahren. Nur mit dem Unterschied, dass damals (der Film spielt im London des Jahres 1961) die Eltern konservativer waren als heute (in der Nachkriegszeit hatte man als Frau nichts zu melden – man verbrachte den ganzen Tag arbeitend in der Küche. Ein Beispiel von vielen, das im Film aufgegriffen wird).

    Jenny (definitiv oscarreif: Carey Mulligan) wird von ihrem Vater ordentlich unter Druck gesetzt – ohne schulischen Topleistungen würde sie es zu nichts bringen, sagt er. Und ihr größter Wunsch ist es, in Oxford Literatur zu studieren. Eines Tages lernt sie auf der Straße einen Mann namens Dave kennen, der um einiges älter als sie ist. Aus zufälligen Treffen werden schließlich richtige Verabredungen und Jenny bemerkt durch Ausflüge mit Dave, was es heißt zu leben. Schon immer träumte sie von Konzertbesuchen, feinen Dinners in exquisiten Restaurants, schönen Kleidern, Jazzclubs, Büchern, Zigaretten, kurz: einem genussvollen Leben. Auch die französische Sprache hat es ihr angetan, Paris war ihre erste große Liebe (und ich spreche hier nicht von der Hilton). Dem Zuschauer wird jedoch bald einmal auffallen, dass Dave etwas zu verbergen hat.

    Dem Film gelingt es, zwei Extreme aufeinander prallen zu lassen. Zum Einen die konservative Seite der Schule beziehungsweise des Vaters. Auf der anderen Seite das Leben wie es sein sollte. Welche ist die richtige Seite, wofür soll man sich entscheiden? So etwas wie einen Mittelweg scheint es nicht zu geben. Diese Thematik wird im Film ins kleinste Detail zerlegt. Ob einem das Ende des Films gefallen soll oder nicht kann ich hier nicht beurteilen – ich bin mir nämlich selbst noch nicht so ganz sicher was ich davon halten soll...

    Das Drehbuch (adaptiert von Nick Hornby!), die Kamera und der Schnitt des Films harmonieren miteinander perfekt und machen den Film zu einem richtigen Genuss – keine einzige Sekunde kann man sich erlauben wegzusehen! Die detailverliebten Schauplätze und die stilechten Kostüme in Kombination mit der Art der Kameraführung lassen einen in manchen Szenen vergessen, dass „An Education“ ja eigentlich erst 2009 und nicht tatsächlich 1961 gemacht wurde. So müssen Filme sein!
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    07.09.2010
    11:32 Uhr