Quatermain

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Forumseintrag zu „Quatermain“ von r2pi

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r2pi (28.04.2015 22:05) Bewertung
kopie und original
eigentlich wäre ja allan quatermain als das original zu bezeichnen: seine abenteuer wurden immerhin von schöpfer henry rider haggard ab 1885 in mehreren romanen veröffentlicht, die erste verfilmung stammt aus 1919. die vorlage zu dieser golan-globus-produktion – könig salomons schatzkammer – wurde bereits mehrfach für die leinwand adaptiert: 1937 von robert stevenson, 1950 als opulenter farbfilm mit stewart granger (könig salomons diamanten) oder 2004 mit patrick swayze als allan quatermain. einen speziellen auftritt hatte die figur des bereits deutlich gealterten, aber immer noch schlagkräftigen glücksritters in der liga der außergewöhnlichen gentlemen (gespielt von sean connery, in sehr starker anlehnung an indiana jones und mit augenzwinkern – war er doch bereits als vater von spielbergs berühmtem archäologen eingesetzt worden), "in development" sind die produktionen quatermain und quatermain: legacy.

da fragt man sich warum diese verfilmung derart nach einer mieserablen kopie (offenbar mit fokus auf den videomarkt produziert) aussehen musste. angefangen beim hauptdarsteller richard chamberlain, der als dornenvogel zwar frauenherzen schneller schlagen ließ, aber weder das gesicht (der verunzierende bart sollte ihn wohl männlicher wirken lassen) noch die statur eines abenteurers hat. bei der jungen sharon stone wundert man sich nur, dass die männermordende lady aus basic instinct einmal so ein zwar durchaus schlagkräftiges, aber ansonsten kuhäugiges hascherl gespielt hat – aber immerhin, das mag ein grund sein sich den film aus "filmhistorischen" gründen anzuschauen...

auch sonst hat der film nicht viel zu bieten: das drehbuch ist schwach, die gags billig, die ausstattung armselig, die (bereits?) verblassten farben haben einen unattraktiven braunton und die "effekte" (etwa die allzu deutlich sichtbaren rückprojektionen) sind schlichtweg schlecht. unsagbare one-liner wie "ich glaube noch immer nicht so recht an den schatz, aber ich fange an, an dich zu glauben" (der held zum hascherl) und schmierentheater für ein autistenpublikum vervollkommnen das bild.

fazit: konsumiert im TV mag der film als zwischendurch-unterhaltung grad noch durchgehen. vor allem, weil man nichts versäumt, wenn man immer wieder abschaltet oder den raum verlässt.
 
 

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