Yossi & Jagger
Yossi ist auf den ersten Blick gar nicht sonderlich anziehend, aber wie schön kann sein Lachen, können seine Augen sein! Die Augen und das Lachen eines Liebenden. Jaggers offenes und heiteres Wesen bezaubert sofort, aber seine fröhliche und echte Liebe begehrt auch Gewissheit, Zukunft. Heimlichkeit und Eifersucht kommen nur von außen heran - man lebt unter Soldaten - ebenso das grausame Ende - man lebt im Krieg. Ob der sterbende Jagger das Bekenntnis Yossis noch wahrnimmt? Da setzt das Einfühlungsvermögen aus. Die wahrhaft tragische Szene sehe ich im Haus von Jaggers Eltern: Diese junge Frau kann ungehemmt aussprechen, dass sie ihn geliebt hat - und es war doch gar nichts! Yossi aber schweigt - und es war doch alles!
In dem kürzeren Film "Time off", der unter anderen Soldaten spielt, (auch auf der Special Edition), kommt Liebe zwar nicht vor, aber der Hetereosex spielt sich selbstverständlich im Hotel ab, der Homosex versteckt sich in einem öffentlichen Klo. Der Film zeigt zwar auch, dass es zum Krieg nicht nur positive Einstellungen gibt - in Israel.
Dass junge Männer in den Kriegen der alten verheizt werden, sich verheizen lassen, ist mir unbegreiflich - zwar erst heute, denn einst wär ich einer von denen gewesen. Immer unbegreiflich aber war und ist mir, dass Liebe zwischen Männern verboten, anstößig, lächerlich ist, selbst unter den Jungen. Selbst wenn da nur die Dummen und Gemeinen nachreden, was sie, wohl gleich wie den Bierkonsum, von den Alten überliefert bekamen.
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