Forumseintrag zu „Klassentreffen“ von Harry.Potter

Lange Filme zu drehen, ist relativ einfach. Zumindest im Vergleich damit, wie schwer es ist, einen kurzen Film zu drehen und darin auch so etwas wie eine Geschichte zu verpacken. Dazu braucht es ein gutes Drehbuch und viel filmische Handwerkskunst, damit das Endprodukt auch wirklich in seiner Kürze genauso beim Publikum ankommt wie ein längerer Film. Im Vergleich mit dem letzten Film "Tamara", den Peter Brandstätter vor zwei Jahren gedreht hatte, fallen zwei Dinge sofort auf: erstens kommt der Film rein optisch viel erwachsener daher als sein Vorgänger. Endlich sehen die Texteinblendungen professionell aus und die Kamera liefert Bildeinstellungen, die deutlich eine Klasse höher liegen, zudem passt die Musik hervorragend zu den Bildern. Zweitens schafft er es, in seiner absolut nicht komischen Geschichte ein paar Szenen einzubauen, die wirklich komisch sind. Im Gesamten hat mich die Geschichte aber nicht restlos überzeugt. Ich konnte die einzelnen Personen nicht zuordnen und der Sprung zwischen Rückblenden in die nahe und ferne Vergangenheit und der Gegenwart hat mich mehr verwirrt, als dass die Zusammenhänge klarer wurden. Spontan fällt mir ein, ob eine Art Vorspann oder eine Einleitung die Handlung klarer gemacht hätte. Wer peinigt hier wen, wann und warum? Auch der Schluss hängt für mich eher in der Luft als dass er als Überraschungsmoment funktioniert. Fazit: die handwerkliche Evolution ist erkennbar. Doch sie ist noch nicht abgeschlossen.