Die neun Pforten

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Forumseintrag zu „Die neun Pforten“ von r2pi

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r2pi (19.01.2015 21:59) Bewertung
der auserwählte
dean corso (johnny depp) ist experte für kostbare folianten und ein wahrer teufelskerl ohne skrupel und moral – mithin der ideale helfershelfer für boris balkan (frank langella), sebsternannter experte für satanische künste und auf der suche nach der alles entscheidenden antwort: ist seine ausgabe der "neun pforten ins reich der schatten" echt – und damit eine zuverlässige anleitung, den teufel höchstselbst herbei zu rufen?

roman polanski, durch klassiker wie "rosemary's baby" und "tanz der vampire" berühmt für seinen bisweilen augenzwinkernden umgang mit anti-christlichen themen, macht diesmal den teufel zum gegenstand einer gralssuche: drei gleiche bücher, die jedes für sich einen teil des rätsels beantworten sollen, mörderische satanisten auf dem illusorischen weg zur "ebenbürtigkeit mit gott" und der auserwählte – der widerstrebende adept, dem letztlich wie von selbst das licht der erkenntnis in den schoß fällt. oder zumindest das licht des "kleinen todes", wie die franzosen sagen würden...

fazit: klingt vielversprechend – ist es aber nicht. triviale anspielungen auf den teufel, bluttaufe, undurchdringlich starrende grüne augen – wer wüsste da nicht sofort wie der hase rennt? andrerseits: holzschnitte als rätsel, dessen enträtselung aber nicht ernsthaft in angriff genommen wird, drohungen, zigarettenschwaden und mysteriöse verfolger, die eine aura von paranoia verbreiten sollen, nein, sollten... und das ende im katharerschloss chateau puivert, dem "teufelsturm", einem zufluchtsort der "ketzer" während der albigenserkreuzzüge: assoziationen zu mainstream-theorien drängen sich auf – der teufel ist eine frau, und der gral ihr schoß...

langsam und bisweilen allzu getragen inszeniert, mit einem inkohärenten, banalen drehbuch ohne wirkliche spannung, musikalisch-augenzwinkernd zwischen mafia und dracula – und johnny depp, der filmclown, als mörderischer gralsritter?! "the devil is a good guy to make a film about", meint polanski. sieht so aus, als ob das hier sein ganzes konzept gewesen wäre.
 
 

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