With Gilbert & George

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Forumseintrag zu „With Gilbert & George“ von Harry.Potter

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Harry.Potter (10.02.2008 23:57) Bewertung
Kunst, die zu jedem spricht

Regisseur Julian Cole verbrachte insgesamt 18 Jahre an der Seite der beiden ungewöhnlichen Herren aus dem Londoner East End, um diese Dokumentation zu drehen. Heraus gekommen ist ein sehr authentisches, wertschätzendes und niemals mit Galeristensprache um sich werfendes Portrait. Cole lässt die beiden bzw. den einen Künstler, als den sie sich betrachten, selber zu Wort kommen und über ihr Leben erzählen. Der Eine ein Bauernsohn aus den Südtiroler Dolomiten, der andere aus dem britischen Plymouth. Was sie von Anfang an miteinander verband waren ihre einfachen, ärmlichen Verhältnisse, aus denen sie kommen und ihre Andersartigkeit in vielerlei Hinsicht: bald nachdem sie ihre Ausbildung an der Londoner St. Martin’s School Of Art in bildender Kunst abgeschlossen hatten bzw. auch schon während dessen, fügten sie sich in kein Schema. Sie ragten immer schon heraus, machten mit ihrer Kunst aufmerksam. Sie selbst sahen sich dabei stets schon als Kunstwerk, in ihrer eigenen Existenz als Seiende, als Schaffende, als Künstler. Was sie darstellten, zuerst in Skulpturen, später mit Fotocollagen, sollte zu allen Menschen, egal, welcher Schicht sie angehören und welche Ausbildung sie haben oder welche Sprache sie sprechen, eine Botschaft übermitteln. Genau diese Beziehung zwischen Betrachter und Kunstwerk war das, was für sie zählte.

Die Dokumentation bietet einen sehr ausgewogenen Überblick über das künstlerische Schaffen von Gilbert & George, spart dabei die kontroversen und extrem provokativen Teile nicht aus und überlässt es, ganz im Sinne des Künstlers, dem Zuschauer, sich ein Bild zu machen.
 
 

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