Thumbsucker

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Forumseintrag zu „Thumbsucker“ von 8martin

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8martin (25.03.2013 13:51) Bewertung
Daumenlutscher auf Erfolgskurs
Glattgebügelter Problemfilm trotz Starbesetzung. Der Motor des Ganzen ist grenzenlose Zuversicht in die eigene Stärke, Hindernisse zu überwinden.
Die Titelfigur Justin erscheint etwas zurückgeblieben, Mädchen gegenüber schüchtern und hat Probleme in der Schule. Er durchläuft alle Stufen der fachmännischen Beratung, inklusive Hypnose durch den Kiefernorthopäden (Keanu Reeves, hier etwas mehrdeutig). Man diagnostiziert ADHS, Justin bekommt Ritalin und wird bald darauf zum brillanten Captain im Debattierklub. Nachdem er die Pillen wieder absetzt und stattdessen kifft, schafft er es mit ungeahntem Ehrgeiz auf die Uni. Und auch bei den Mädels klappt es jetzt. Fast eine Bilderbuchkarriere! Zeitweise wechselt der Fokus auf die Eltern (Fachfrau Tilda Swinton und Vincent D’Onofrio). Sie sind bemüht, aber hilflos, etwas engstirnig und eigentlich keine große Hilfe. Am Ende nuckelt Justin wieder, was der deutsche Untertitel bereits betont. Also war alles nur eine ganz normale Entwicklungsphase, die man ohne Pharmaka, fachmännische Hilfe und wie auch immer geartetem Elternhaus bewältigen kann. So nach dem Motto: Wenn’s in einem drinsteckt, schafft man es schon. Blauäugiger Optimismus, der durch unerschütterlichen Glauben den Weg zum Erfolg garantiert. Haarsträubend und zum Ausrutschen glatt.
 
 

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