American History X

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Forumseintrag zu „American History X“ von Gaps of Misery


Gaps of Misery (05.11.2006 14:20) Bewertung
Schockierende Realitätszeichnung
Selten zuvor hat ein Regisseur wie Tony Kaye einen derart mutigen, brutal-kritischen Film über die Skinheadszene sowie das Thema Rassismus gedreht. Seine Charaktere sind niemals nur Opfer oder Täter, seine "Helden" stellen den grauen Alltag dar, in dem es kein klassisches Happy-End mit Sonnenaufgang gibt.
Kaye arbeitet mit einer Bildergewalt, die gekonnt Schwarz-Weiß-Optik einsetzt, auf schöne Dinge verzichtet und Blut noch röter als sonst erscheinen lässt. Seine Darsteller Edward Norton und Edward Furlong tragen den Film mit verblüffender Mühelosigkeit, was angesichts der teilweise recht brutalen Szenen nur als Meisterleistung bezeichnet werden kann. "American History X" hätte daher bereits 1998 viel mehr Aufmerksamkeit verdient.
Aufgrund seiner aktuellen Thematik sollte "American History X" trotz starker und teils grausamer Bilder durchaus einer Oberstufenklasse als Lehrmaterialsergänzung zumutbar sein. Rassismus begegnet uns mittlerweile überall (man betreibt damit schockierenderweise sogar Wahlwerbung) - davor die Augen zu verschließen wäre Realitätsverweigerung. Wenn Danny (Furlong) daher gegen Filmende sagt "Well, my conclusion is: Hate is baggage. Life's too short to be pissed off all the time. It's just not worth it.", dann kann man ihm nur von ganzem Herzen zustimmen.
 
 

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