Glück in kleinen Dosen

Bewertung durch Gaps of Misery  85% 
Durchschnittliche Bewertung 69%
Anzahl der Bewertungen 11

Forumseintrag zu „Glück in kleinen Dosen“ von Gaps of Misery

Gaps of Misery (24.11.2006 19:41) Bewertung
Amerikanisches Höllenidyll
„The Chumscrubber“ ist kein „Glück in kleinen Dosen“, wie fälschlicherweise im sinnlosen deutschen Titel behauptet wird, denn die vielen kleinen Dosen verschaffen eher Leid und Unglück, sodass die „hübsche“ Kleinstadt des Films manchmal beinahe an jene in Stephen Kings „Needful Things“ erinnert. Die Charaktere sind aus diesem Grund herrlich überzogen und gleichzeitig erschreckend nahe an der Realität. Da die bekannten Darsteller hauptsächlich in Nebenrollen agieren – Ralph Fiennes als schräg-liebenswürdiger Delphinfanatiker, der seine zukünftige Ehefrau noch vor der Hochzeit in den Wahnsinn treibt (Voldemort wird nie wieder derselbe sein...), Jason Isaacs als überforderter, gestresster Vater, tief versunken in den Zukunftsplänen für seinen Sohn, Glenn Close als geradezu blinde Mutter sowie William Fichtner als Therapeutenvater, bei dem selbst allerdings auch nicht alle Schrauben ganz fest sitzen – wird der Film von vorwiegend jugendlichen Schauspielern getragen, die ohne Ausnahme tadellos die teils nicht unproblematischen Szenen bewältigen (im Besonderen sei Jamie Bell als Protagonist Dean hervorzuheben).
Die Handlung selbst streift gekonnt den Rand des typischen Teeniefilms, begibt sich dabei jedoch nie auf niederes Niveau hinab, sondern bietet vielmehr einen zutiefst sarkastischen Röntgenblick durch die äußeren Fassaden angeblich heiler Familien. Gekonnt vermischt Arie Posin Realität mit PC-Game-Szenen, was grandiose Schnitte und Bilder liefert...
 
 
 
Gaps of Misery (24.11.2006 19:42) Bewertung
+
... und womit ganz nebenbei ohne erhobenen Zeigefinger angemessene Kritik an (vorwiegend) amerikanischem Verhalten geübt wird – sei es nun der unkontrollierte, absurde Tablettenkonsum, der gegen jedes noch so kleine Wehwehchen eingesetzt wird, oder das „Vorbild“ gewalttätiger Computerspiele.
Keine Charaktere ist daher makellos, keine Situation so simpel wie sie anfangs scheinen mag. Im Grunde ist „The Chumscrubber“ eine bösartig-augenzwinkernde Geschichte um das Erwachsenwerden, Zuhören (was übrigens keinem Elternteil dieses Films je auch nur ansatzweise gelingt) und Ausbrechen aus einer Welt, die man weder verstehen noch mögen will bzw. kann. „Meet Generation Rx“ fordert der Originalslogan des Films auf, und obwohl der Satz genauso wenig eine fixe Bedeutung wie das Wort „chumscrubber“ hat, kann sich jeder Zuseher seine eigene kleine Geschichte dazu denken oder erfinden – denn schließlich wird diese Aufgabe im Film auf genau dieselbe individuelle Art gelöst.

Wer sich angesichts der Kleinstadt übrigens an „Jesus of Suburbia“ von Green Day erinnert fühlt, der dürfte den wahren Sinn sowohl des Film als auch des Songs verstanden haben. :)
Harry.Potter (08.11.2006 14:59)
Nicht noch ein Teenie-Film ... :-D
Also ehrlich, was DIESER Verleihtitel mit dem Original zu tun hat, ist wohl die Frage des Monats! Sieht aus vom Plakat her wie ein weiterer Anti-USA-Kapitalismus Film gegen die Softdring-Industrie und ist, der Inhaltsangebe nach, ein 08/15 Teenie-Film (mehr oder weniger). Ralph Fiennes spielt, mit, schau an! YKW persönlich... Naja, wird auch nicht zaubern können...
 
 
Gaps of Misery (08.11.2006 18:49) Bewertung
The Chumscrubber
Nachdem der Film a) einen saublöden deutschen Titel erhalten hat und b) Ralph Fiennes seltsamerweise in der Übersicht steht, bin ich erst jetzt gerade draufgekommen, dass es sich hier ja um "The Chumscrubber" handelt. Bisher kenn ich den nur über Jason Isaacs (der als absolut verklemmter Spießervater dabei ist), und was Isaacs bzw. die (amerikanischen) Kritiker darüber gesagt haben, klang teils ziemlich amerikanisch-britisch schräg, aber durchaus positiv. Wusste allerdings nicht, dass der Film bei uns überhaupt in die Kinos kommt bzw. dass Voldy dabei ist. ;) Die Inhaltsangabe klingt hier übrigens zugegeben ziemlich seicht, liest sich im Original und auf englischsprachigen Seiten allerdings wesentlich witziger und nievauvoll.

Biete mich aber zum Kinogehen (in OV if possible?) an. :)

 
Gaps of Misery (19.11.2006 16:23) Bewertung
Hmpf
Ist ja eine Schweinerei... :(
Kein Isaacs in OV, kein Fiennes in OV - wo bitte kann man hier seine Klage einbringen?? Und wenn wir noch ein bißchen warten und hoffen, er kommt noch in anderer Form bzw. um andere Zeit? 22:45 Uhr ist zwar spät, aber für den kleinen Hobbyvampir geht's noch. ;) Die Frage ist eher, ob DU dich mit mir noch so spät außer Haus traust... *lol*
Das Angebot des Nachhausebringens nehm ich aber gern an! Thx a lot! :)

zum gesamten Filmforum von „Glück in kleinen Dosen“
zurück zur Userseite von Gaps of Misery