Forumseintrag zu „Man of the Year“ von Schifferl

Dass Robin Williams seine Karriere als Stand-Up-Comedian startete, ist vielleicht nicht vielen bekannt. In den ersten Minuten dieses Films erhält man eine kleine Kostprobe seines Könnens. Als Talkshow-Moderator Tom Dobbs darf er so richtig loslegen. Diese Minuten machen wirklich Lust auf diesen Film. Auch die Aussicht auf einen Präsidentschaftswahlkampf mit Williams lässt auf ein Gag-Feuerwerk hoffen. Doch leider gibt es in der Folge eher nur mehr Gag-Sternspritzer zu sehen. Einzig die Wahlkampfauftritte vor großem Publikum geben Williams wieder etwas mehr Gelegenheit, seine Wortgewandtheit einzusetzen.

Ab der Halbzeit läuft dann der Film leider in eine falsche Richtung. Statt Williams ein bisschen mit den verstaubten Strukturen in der Regierung aufräumen und vielleicht auch ein paar der vorhandenen Ideen für eine bessere Zukunft präsentieren zu lassen, dreht es sich dann nur mehr um einen Computerfehler in der Abstimmungssoftware und dessen versuchte Vertuschung. Diese langweilige Thriller-Komponente nimmt einen viel zu großen Platz ein und verhindert auch weitere Stand-Up-Einlagen.

Nach einem sehr guten Start und der Aussicht auf viele weitere Lacher, darf Robin Williams leider nur mehr in wenigen Szenen sein wahres Können ausspielen. Schade, mit einem anderen Handlungsverlauf und einer durchgehenden Fokussierung auf die Stärken der Filmfigur, hätte es eine sehr gute Polit-Satire a la „Wag the Dog“ werden können.