Sophies Entscheidung

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Forumseintrag zu „Sophies Entscheidung“ von 8martin

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8martin (20.02.2012 18:38) Bewertung
Sophies Geheimnisse
Aber für welchen Film hätte Meryl Streep diese Auszeichnung nicht verdient. Hier schafft sie es durch ihr schauspielerisches Talent mit ihrer Geschichte, dass selbst die härtesten Tränenunterdrücker kapitulierend zum Taschentuch greifen.
Der Film kann in drei Teile unterteilt werden:
1. Das gut nachbarschaftliche Zusammenleben von einem Pärchen (ganz toll Kevin Klein als Nathan) mit einem jungen Nachwuchsschriftsteller (Peter MacNicol als Stingo)im Nachkriegs-New York.
2. Sophies Vergangenheit im KZ (Meryl mit osteuropäischem Slang).
3. Die Lüftung von Sophies Geheimnis. Hier hagelt es handfeste Überraschungen, die nur durch Lyrik und Klaviermusik erträglich werden. Aber es gibt viele Facetten, manche erst nach fast zwei Stunden.
Durch genaue Zeichnung der drei Charaktere in ihrer ganzen Komplexität und die scheibchenweise Enthüllung von Sophies Vergangenheit wird aber das Interesse geweckt. Um was für eine Entscheidung handelt es sich? Es sind im Grunde mehrere: bezüglich ihrer Kinder, ihres Freundes und letztlich für ihre eigene Zukunft. Sie erholt sich von ihren körperlichen Gebrechen, von den seelischen Verletzungen aber nicht.
Man staunt über die glaubhafte Darstellung des sonderbaren Verhältnisses von Sophie und Nathan. Er hat den tödlichen Charme, sie empfindet eine Liebe, die auf Dankbarkeit und Abhängigkeit aufbaut. Trotzdem haut einen das Ende um.
Aufwühlendes, exzellent dargebotenes Drama von größtmöglicher menschlicher Tragik.
 
 

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