Der Tiger und der Schnee

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Forumseintrag zu „Der Tiger und der Schnee“ von Gaps of Misery

Gaps of Misery (14.04.2006 15:23) Bewertung
Tiefe Enttäuschung mit hoher Nervenbelastung
Was in ähnlicher Form bei „La vita è bella“ wunderbar funktioniert hat, wirkt hier wie ein unzusammenhängender, kopfloser Versuch, an Benignis vorigen Filmerfolg anzuknüpfen. Die Geschichte leidet an der fehlenden Logik und einer tatsächlichen Handlung, die ständig wie ein Benigni-Film-Dèjá-vu herumtaumelt. Das schlimmste an „Der Tiger und der Schnee“ ist allerdings Roberto Benigni selbst, der sich mittlerweile zu einem Otto Waalkes des Italiens entwickelt hat, wobei Waalkes aber ein wesentlich humorvollerer und angenehmerer Zeitgenosse ist. Benigni weiß nämlich trotz seines Alters einfach nicht, wo die Grenzen von Humor liegen, und mit seinem Klischee-Herumgefuchtel eines Italieners wird dem Rest der Welt wohl endgültig klar werden, wieso man die meisten Italiener als nervig empfindet. Jedenfalls verspürt man spätestens nach den ersten zehn Minuten des Films den dringenden Wunsch, Benigni zu erwürgen, um ihn nicht länger ertragen zu müssen. Sein lächerliches Gehabe hat mittlerweile nicht mehr das Geringste mit Schauspielerei zu tun – im Gegenteil, es zieht den Film in eine One-Man-Show, die überhaupt nicht angebracht ist und daher auch der Handlung enorm schadet.
Lobend zu betonen ist eindeutig Jean Reno, der dafür unter einer recht unlogischen Rolle leidet. Alles in allem sind eigentlich bloß die großartige Filmmusik und die untergehenden Nebendarsteller hervorzuheben, womit ein zutiefst enttäuschender italienischer Film bleibt.
 
 

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