Forumseintrag zu „Architecton“ von cinemarkus

In „Architecton“ kommentiert Viktor Kossakovsky die Entwicklung und Nachhaltigkeit des menschlichen Bauens. Er begleitet dabei den Architekten Michele de Lucci, der über dessen Zukunft sinniert. Der lässt außerdem nebenbei symbolisch einen Fleck Garten mit Steinen bepflastern, um etwas für die Nachwelt zu hinterlassen. Dazwischen dominieren Aufnahmen von Holzabbau und Steinbrüchen wo die Rohstoffe herausgesprengt werden. Lawinen aus Steinen, die in Slow Motion, untermalt von einem monumentalen Score, von Evgueni Galperine und erschlagender Soundkulisse auf den Zuschauer niedergehen, machen das Ganze zumindest im Kino zu einem gewaltigen Erlebnis. Auf dem kleinen Bildschirm könnte das Ganze aber sehr schnell, sehr langweilig werden, da können ein paar noch so dynamischen Drohnenaufnahmen auch nicht mehr helfen.

Kürzliche Bilder aus der zerbombten Ukraine wo Bagger Berge von Schutt beseitigen, der für immer unbrauchbar scheint, stellt der Regisseur den Jahrtausende bestehenden Gebäuden der Antike gegenüber, wo ein älterer Mann seit Jahren wiederverwertbares Material aufsammelt.

Eine eigentlich sehr einfache Fragestellung wird eindrucksvoll auf über 90 Minuten ausgedehnt, nur wenn die Antwort im Epilog direkt ausgesprochen wird, muss man sich schon die Frage stellen, ob nicht die Sichtung von nur diesem ausgereicht hätte.