Forumseintrag zu „Aus Mangel an Beweisen“ von Gaps of Misery

Harrison Ford in der Rolle des Anti-Helden, dessen Welt von einem Tag auf den anderen so gut wie in Brüche geht. Klingt nach typischem gut-böse-Anwaltsfilm, ist tatsächlich jedoch einer der besten Krimis bzw. Gerichtsfilme, die je gemacht wurden. Sei es nun wegen der (zugegeben etwas konstruierten) Handlung, der grandiosen Darsteller, oder einfach nur weil man Harrison Ford trotz Mitleid für seine Situation niemals völlig sympathisch finden kann, da man weiß, dass er auch kein Unschuldslamm ist. Bis zuletzt regiert die spannende Ungewissheit in diesem Film, der neben der Lösung des Mordfalls viele andere Aspekte behandelt – beispielsweise den unübersehbaren Hinweis auf die Käuflichkeit vieler Leute in Spitzenpositionen.
Neben einer herrlich unsympathischen Greta Scacchi brilliert hier ein wie immer großartiger Raul Julia in einer seiner letzten Rollen, der des Anwalts von Harrison Ford. Es liegt nicht zuletzt auch an Julia mit seinem einzigartigen Können und Charisma, dass dieser Film selbst beim Wiederansehen noch spannend und mitreißend wirkt.