Manderlay

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Forumseintrag zu „Manderlay“ von Gaps of Misery

Gaps of Misery (06.08.2006 15:13) Bewertung
Misanthropisches Mittelstück der Trilogie
Das wirklich Beste an Lars von Triers „Dogville“ Sequel „Manderlay“ ist der Abspann, wenn die Credits über Photographien von amerikanischen Führungsgestalten (schwarze und weiße) sowie amerikanischen Armen (vorwiegend schwarze) dahinrollen. Wie auch sein Vorgänger begnügt sich dieser Film mit einer mehr oder weniger nackten Bühne, auf die Grace von „Dogville“ flüchtet. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass Grace diesmal von Bryce Dallas Howard und nicht Nicole Kidman gespielt wird. Howard kombiniert wie auch bereits in „The Village“ Wärme und einen beunruhigenden Blick in einer Person, womit sie eine bei weitem bessere Wahl für diese Rolle ist. Wie zu erwarten verliert Grace (diesmal auf einer Sklavenplantage im Alabama der 1930er) allmählich Kontrolle über ihr eigenes Leben, obwohl sie durch die Kontrolle anderer die Erniedrigungen der Sklaven wiedergutmachen will, und man wird stummer Zeuge, wie gute Absichten dahinrotten und letztendlich verdampfen.
Man kann kaum leugnen, dass von Trier im Grunde ein misanthropischer Heiler ist, der seine Filme dazu benutzt, den Zuseher seinem humorlosen Willen zu unterwerfen. Einerseits bin ich froh, dass es jemanden wie ihn gibt, aber angesichts der Tatsache, dass „Manderlay“ das Mittelstück einer Trilogie ist und uns somit ein weiterer Film erwartet, bin ich noch glücklicher, dass es nicht mehr von Lars von Triers Sorte gibt.
 
 

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