Kung Fu Panda 4

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Forumseintrag zu „Kung Fu Panda 4“ von cinemarkus

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cinemarkus (10.03.2024 08:47) Bewertung
Zeit für einen Nachfolger
Exklusiv für Uncut
Am 14. März kehrt nicht irgendein dicker fetter Panda in die heimischen Kinos zurück - sondern DER dicke fette Panda. In „Kung Fu Panda 4“ bestreitet der titelgebende Kampfbär sein bereits viertes Abenteuer. Und damit ist es vielleicht an der Zeit, sich endlich zur Ruhe zu setzen.

Po wird von Meister Shifu beauftragt, einen Nachfolger für sich als Drachenkrieger zu finden. Der genießt das Rampenlicht aber nach wie vor und denkt nicht daran aufzuhören. Als plötzlich ein alter Feind auftaucht, muss er sich die Frage stellen, ob er sich von den Geistern der Vergangenheit beherrschen lässt, oder lernt loszulassen und in die Zukunft zu blicken…

Die Formel ist immer wieder die gleiche. Für Po läufts grad gut, dann taucht irgendein mächtiger Feind auf, den er besiegen muss und auf dem Weg muss er irgendeine wichtige Lektion über das Leben lernen. Doch diese Formel fängt langsam an zu bröckeln. Die Lektion ist zu unpersönlich, die Geschichte fern von der emotionalen Tiefe der Vorgänger. Die fehlt nämlich auch beim Bösewicht, der in gewisser Weise nur ein Wiederaufwärmen bisheriger darstellt. Das Chamäleon (bezeichnenderweise erhält sie nicht mal einen Namen) kann sich schlicht in alles und jeden verwandeln, und beschert uns so ein Best Of aus den ersten der Teilen. Sie selbst weiß aber nicht über den generischen Mafiaboss-Archetypen hinauszugehen. Und der Witz, dass ein tollpatschiger und verfressener Panda gleichzeitig die ausgefeiltesten Kung-Fu-Techniken beherrscht ist genauso lange auserzählt wie jener, dass Meister Shifu das nicht akzeptieren kann.

Selbst die Filmmusik, die immer noch von Legende Hans Zimmer stammt, ist ein Schatten ihrer selbst. Reichte diese vor allem in Teil 2 noch von episch bis ergreifend, bietet der Meister hier wenig Erinnerungswürdiges. Stattdessen schleicht sich mitten im Film plötzlich eine, zugegeben sehr gelungene aber etwas fehl am Platz wirkende, Chinese Folk Version von Ozzy Ozbournes „Crazy Train“ ein. Fürs Auge gibt's zumindest wieder eine Reihe abwechslungsreicher Animationsstile, besonders ist das aber auch nicht mehr.

Die humoristische Komponente lebt wie immer von zahlreichen witzig-charmanten Running Gags, darunter sowohl neue als auch ein paar filmübergreifende. Wer dabei leider ganz fehlt sind die Furiosen 5. Trotzdem lag ein Markenzeichen des Franchises immer darin verschiedenste Tierarten, jede mit ihrem ganz speziellen Stil, gegeneinander in den Ring zu werfen; und das wird hier unterhaltsam umgesetzt. Darüberhinaus bekommt Po zumindest eine charismatische Mitstreiterin in Form der Füchsin Zhen an die Seite gestellt. Die Chemie stimmt.

Der Begriff „Requel“ kam ja mit Filmen wie „Jurassic World“ und „Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht“ in Mode, und wie ein solches fühlt sich „Kung Fu Panda 4“ fast an. Langzeitfans soll mit jeder Menge Referenzen und Rückbicken die Nostalgiedrüse kräftig massiert werden, während Neuhinzugezogene mit einer Mischung aus neuen und altbekannten Figuren an die Welt herangebracht werden; die könnten durchaus ihren Spaß damit haben und von hieraus mehr entdecken (eine Stärke liegt erneut darin, dass mit dem aktuellen Film begonnen werden kann, ohne die vorherigen gesehen haben zu müssen). Für alle anderen bleibt nur, wie es auch schon in der bereits erwähnten Sternensaga proklamiert wurde, die Vergangenheit gehen zu lassen und weiter zu ziehen. Die Luft ist raus.
 
 

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