World Trade Center

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Forumseintrag zu „World Trade Center“ von Gaps of Misery


Gaps of Misery (05.10.2006 19:06)
Grausame Ausbeutung
"World Trade Center" gehört zu jener Gruppe der ganz wenigen Filme, die ich absichtlich boykottiere. Denn außer Geschmacklosigkeit kann man über eine solche Verfilmung eigentlich nicht viel sagen. Oliver Stone behauptet zwar ständig, es aus Gründen der Herzensliebe und Schockverarbeitung getan zu haben, aber in Wahrheit macht er aus einer grausigen Geschichte, die wir alle mehr oder weniger live per TV/Radio etc. miterlebt haben, Profit. Er verdient Geld damit, dass er Nicholas Cage in den Heldenstand schickt, und eine Geschichte erzählt, die sich ihre "Helden" und Opfer selbst aussucht, um den Film optisch interessanter und dramaturgisch kitschiger zu machen. Nebenbei darf das Militär wieder einmal zu unverdienter Ehre kommen. Bereits das Ansehen des Trailers reicht (leider) vollkommen aus, um bei einem vernünftigen Zuseher ein Übelkeitsgefühl auszulösen - nicht über die Handlung selbst, sondern den schamlosen und ebenso gierig-grausamen Kommerz, der mit Menschenleben betrieben wird.
Als 9-11 passierte, dauerte es nur kurze Zeit, ehe das erste Mal bereits über Filmrechte verhandelt wurde - angesichts so viel angeblicher Trauer und unmöglicher Verarbeitung des Geschehenen kann man nur den Kopf schütteln, da alles offensichtlich eine Lüge war. Es kann keine wahre Trauer geben in einem Land, aus dem solche Filme kommen. Trauerarbeit wird nicht durch Vermarktung ergänzt oder gar unterstützt. Kein Wunder, dass die USA ihre eigenen Wunden nie verheilen lassen (können/dürfen).
 
 

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