Der ewige Gärtner

Bewertung durch michael  90% 
Durchschnittliche Bewertung 74%
Anzahl der Bewertungen 43

Forumseintrag zu „Der ewige Gärtner“ von michael


Harry.Potter (04.07.2006 22:22)
Komplexe Thematik - einfache Antwort?
Meistens ist es sehr gefährlich, wenn jemand auf eine komplexe Problematik eine scheinbar simple Antwort zu geben verspricht, die alle Probleme löst.

Was ich an diesem Film sehr positiv vermerken möchte, ist, dass er genau diese Antwort nicht zu geben bereit ist. Was von den geschilderten Vorgängen wahr oder auch nicht wahr ist und inwieweit die Liebesgeschichte der beiden glaubwürdig ist oder nicht, auf jeden Fall hinterläßt der Film einige Nachdenklichkeit über die weltweiten Zusammenhänge von Politik, Wirtschaft, Pharmaindustrie und Diplomatie.

Rachel Weisz überzeugt in ihrer Rolle als selbstbewußte, unbequeme Frau, Ralph Fiennes gibt den (äußerlich) nahezu völlig gefühllosen Diplomaten, bleibt aber fast ein wenig zu blass in seiner Darstellung.

Handwerklich aber eine sehr solide Arbeit: vielseitige Kamera und ambitionierter Schnitt mit vielen Rückblenden und ineinander verschachtelten Zeitebenen und Handlungssträngen. Ich mag so was sehr, sehr gerne. Manch eine/r findets eher anstregend oder unübersichtlich. Geschmackssache.

Kein unterhaltsamer, aber sehr hochwertiger Film zu einem ersten Thema.
 
 
michael (12.04.2007 23:07) Bewertung
unterhaltsam?
ich fand ihn sehr unterhaltsam, keine einzige durststrecke und das bei einem ernsten thema was wohl viele auf dieser welt auch irgendwie betrifft (etwa auch wie bei den massen FSME impfungen in österreich) und auch wenn die kernaussage 'die konzerne sind böse' ist, so sehe ich darin nichts negatives weil es drängt sich der gedanke auf, dass es ja wohl in (hoffentlich nur)einigen fällen so sein dürfte.

wunderschön auch die gewählte landschaft in der sogar gewisse actionelemente gut eingebunden wurden. etwa der überfall auf das camp oder die verfolgungsjagt: jeep gegen kleinwagen die an einer fantastischen felsenlandschaft endet.

auch wird der handlungsstrang trotz der rückblenden nicht unlogisch oder durcheinandergebracht sondern man kann sich noch viel besser in den hauptdarsteller versetzten, wie er alles erfasst,erfährt , die verzweiflung die nichts mehr besser macht sondern höchtstens schlimmer, der wille geschehenes ungeschehen zu machen. sehr interessant wirds durch die rückblenden in form von videos (in mails?) die er sich selbst ansieht zwischen seiner frau und ihren freundinnen; in denen auch er selbst in den mittelpunkt gerät weil er nichts wissen sollte aber der einzige wäre der etwas damit anfangen hätte können.

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