Die Geisha

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Forumseintrag zu „Die Geisha“ von Gaps of Misery


Gaps of Misery (15.07.2006 14:53) Bewertung
Teenie-Märchen
Was Rob Marshall aus Arthur Goldens 1997 erschienenen Bestseller „Memoirs of a Geisha“, einer fiktiven Autobiographie, gemacht hat, wirkt wie ein liebloses Mittagsschläfchen: Es gibt viel Spektakuläres, aber nichts davon wirklich.
Marshall hat eine Hollywood-Märchengeschichte übriggelassen, in der ein armes Teenager-Mädchen vom Land durch eine Fee von böser Stiefmutter und –schwester errettet wird. Gong Li beispielsweise wirkt mit ihrem Verhalten mehr wie ein böses Highschool-Mädchen in einer Teenie-Komödie irgendwo im sonnigen Californien. Seichte Teenie-Romanzen lassen grüßen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Marshall die Geschichte nicht wie Golden aus der Sicht Chiyos erzählt, sondern eine Außenperspektive einnimmt. Nirgends scheint auch nur ein kleiner Funke einer lebendigen Erzählung oder gar eines kreativen Interesses an den Charakteren des Regisseurs durch, und auch die Ironie des Buches bleibt vollkommen auf der Strecke. Da verwundert es auch nicht im Geringsten, dass Marshall überhaupt nichts über die Geschichte der Geishas verrät (wie etwa deren Ablehnung in den 30er Jahren, die bis heute anhält und Geishas als eine Art amüsanten Anachronismus sieht).
 
 

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