V wie Vendetta

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Forumseintrag zu „V wie Vendetta“ von Gaps of Misery


Gaps of Misery (09.04.2006 16:22) Bewertung
Wie ein Projekt mit vernünftigen Ideen zum Medienmonster wird:
Als die britische Serie 1988 von Schreiber Moore und Illustrator Lloyd beendet wurde, war sie angeschürt von dem Hass der britischen Linken auf Margaret Thatchers Politik und die Boulevardpresse. Wenn Guy Fawkes also eine sympathische Figur geworden ist, dann ist einzig und allein sein Versagen – nämlich seine Unfähigkeit, ein Massenmörder zu sein – daran schuld.

V zitiert höchst nervtötend bei jeder Gelegenheit “Macbeth”, und alles wirkt so unangenehm bekannt – da ist das offene Bekenntnis der Filmemacher, sich von „Clockwork Orange“ inspiriert haben zu lassen, aber von „Batman“, „Das Phantom der Oper“ oder „1984“ haben sie nie etwas erwähnt. Das schlimmste daran ist, dass hier ohne jegliche Versteckungsversuche das filmische „1984“ in Bild und Ton schamlos kopiert/übernommen wurde. Die Comic-Paranoia verkommt zu einer lächerlichen, angeblich „realen“ Kritik an einem London, das aktuell vollkommen anders aussieht (und es auch 1988 bereits tat).
John Hurt, Hugo Weaving und Stephen Rea müssen dermaßen hohe Gagen erhalten haben, dass sie das Drehbuch danach wohl gar nicht mehr gelesen haben.

An einem Punkt meint V, “the country doesn’t need a building. It needs an idea.” Hübsch gesagt, aber “Vendetta” hat keinerlei Ideen außer einem unvertretbaren Glauben an “reinigende” Gewaltakte, der die eigenen Aussagen zunichte macht und dem Film höchstens die wenig ehrenwerte Bezeichnung „sinnlose Gewaltorgie“ verleiht.
 
 

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