Bora - Geschichten eines Windes

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Forumseintrag zu „Bora - Geschichten eines Windes“ von Nina Isele

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Nina Isele (26.03.2020 14:37) Bewertung
Bora – zu viele Geschichten (eines Windes)
Von einer Dokumentation über einen so aufregenden Wind, der immer wieder kommt und über Italien und Kroatien ins Meer fegt, erwartet man sich eigentlich einen recht spannenden Film. Leider wird diese Erwartung von Bernhard Pötschers Dokumentation nicht erfüllt.

Zu Beginn wird die Entstehung der Bora erklärt und interessante Geschichten von ihren Verwüstungen erzählt. Wir werden auf Wetterstationen, in die Gebirge, in Häfen und mit Fischer mit aufs Meer genommen und entdecken mehrere Facetten des Wetterphänomens. Pötschers Kamera zeigt uns schöne Aufnahmen der eher öden Küstenlandschaft, in der sich immer weniger Menschen einen Lebensunterhalt verdienen können. Womit er jedoch spart sind die tatsächlichen Bilder, in denen die Stärke des Sturms sichtbar wird. Wir müssen uns fast bis zum Ende des Films gedulden, bis wir die berüchtigte Bora wirklich kennenlernen.

Dem größten Teil des Filmes haftet eine immense Langsamkeit an, die vor allem durch die langen Erzählungen zahlreicher alter Männer entsteht, die über ihr ganzes Leben hinweg gelernt haben, mit ihrer ‚Freundin‘ umzugehen. Doch leider driften sie - wie das bei älteren Menschen öfters passiert - in ganz andere Gefilde ab, die mit dem Thema des Filmes wenig zu tun haben.

Nur zwischendurch erhascht man eine kurze Vorschau auf die Protagonistin des Filmes, mit schwarz-weiß Aufnahmen von früher, und einigen wenigen gegenwärtigen Manifestationen ihrer Kraft. Man wünscht sich, sie wären nicht so spärlich gesät worden. Dann würde der rasante Wind (bis zu mehr als 200km/h) die Langsamkeit der Erzählungen auffrischen.
 
 

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