Forumseintrag zu „Saw II“ von Schifferl

Alles was genügend Geld einspielt, wird fortgesetzt. So bekommt nun auch der sehr erfolgreiche Horrorstreifen „Saw“ eine Fortsetzung. Ein zweiter Teil muss natürlich den ersten übertreffen, somit gibt es jetzt mehr Blut und mehr Tote (hier hält man sich an die Regeln einer Fortsetzung, wie sie in „Scream 2“ sehr schön erklärt wurden). Der Härtegrad der Gewaltszenen ist tatsächlich um einiges höher und bei manchen Fallen zuckt man schon ziemlich zusammen (beispielsweise bei der „Schlüsselsuche“ des ersten Opfers oder bei der Spritzenfalle). Glücklicherweise wurden aber nicht nur Gewaltszenen aneinander gereiht, sondern auch versucht, eine ähnlich interessante und spannende Story wie beim Original rundherum zu erzählen. Das gelingt auch ganz gut, obwohl die Ausganssituation diesmal eine ganz andere ist. War es im ersten Teil bis zum Ende ein Rätsel, wer denn der Drahtzieher hinter all dem ist, ist dies hier schon von Anfang an klar.

Beschränkte sich „Saw“ hauptsächlich auf seine zwei eingesperrten Hauptdarsteller, ist das bei der neuen Spielrunde auch anders. Diesmal gibt es viel mehr „Mitspieler“, die um ihr Leben kämpfen. Allerdings sind die schauspielerischen Leistungen (und das logische Denken (Handfalle!)) dieser Opfer eher mager. Anders sieht es mit Jigsaw (Tobin Bell) aus. Dem Mastermind hinter den Todesfallen wird hier viel Platz und Zeit eingeräumt, die er auch nutzt. Der Zuschauer erfährt Details über seinen Charakter und seine Vergangenheit und somit erhält das Böse nun auch ein Gesicht.

„Saw II“ ist die konsequente Fortführung des ersten Teils. Gelungen ist die gute (räumliche) Verknüpfung mit Teil 1 und das doch überraschende Ende, welches alle Optionen für einen weiteren Teil offen hält. Die Gewaltschraube wurde allerdings hier noch ein bisschen weiter nach oben gedreht, was nun schon sehr hart an der Grenze ist.