The Weather Man

Bewertung durch Gaps of Misery  90% 
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Forumseintrag zu „The Weather Man“ von Gaps of Misery


Gaps of Misery (10.07.2006 18:16) Bewertung
Chicago at its best
Obwohl “The Weather Man” als Komödie verkauft wird, ist der Film in Wahrheit mehr eine Studie Chicagos und einer Melancholie, die man wohl nur verstehen kann, wenn man Chicago und vor allem Saul Bellows Buch “Seize the Day” kennt (zu dem der Film eine gewisse Ähnlichkeit nicht abstreiten kann und das Drehbuchautor Conrad garantiert kennt und schätzt).
Nicolas Cage als Wettermann im TV ist so verloren wie sein Wetter – „it’s all shifting winds“ trifft in seiner Verzweiflung nicht nur auf seine eher katastrophal verlaufende Arbeit zu. Wie ein beschämtes, vierzig Jahre altes Kind tritt er jedes Mal seinem Vater (Michael Caine auf knallhartem, doch bewundernswertem Egotrip, den er bravourös und ohne laute Stimme meistert) entgegen, und die beiden Darsteller könnten nicht unterschiedlicher als ihre Charaktere sein. Genau diese Tatsache macht „The Weather Man“ allerdings so wunderbar – und zudem natürlich die Arbeit von Regisseur Gore Verbinski, dem man trotz seiner bisherigen, vielfältigen Erfolge quer durch alle Genres zwar viel zutraut, doch kaum eine wie diese eher stille, umso beeindruckendere Studie einer Stadt mit Menschen, die nicht weniger verrückt oder verzweifelt als alle anderen sind.
 
 

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