Dragon: Love is a Scary Tale

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Forumseintrag zu „Dragon: Love is a Scary Tale“ von 8martin

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8martin (28.01.2018 18:50) Bewertung
Liebe als Allheilmittel
Ein beachtenswertes Regiedebut von Indar Dzhendubaev. Mit großzügigem Animationspotential wird ein Märchen vom Drachen erzählt, der in grauer Vorzeit eine Dorfgemeinschaft bedrohte. Um ihn zu besänftigen opferten sie ihm jedes Jahr junge Mädchen, bis ein starker Recke ihn getötet hat. Jetzt soll Mira (Mariya Poezzhaeva), die Tochter des Herzogs mit Igor (Pyotr Romanov) dem Enkel des Drachentöters verheiratet werden. Als das Lied vom Drachen erklingt, taucht das Ungeheuer auf und entführt die Braut auf seine Insel. Dort begegnet sie einem Fremden, den sie Arman (Matvey Lykov) nennt. Wie sich die gequälte Kreatur, die symbolisch innerlich glüht, als Nachfahre des Drachen outet, wird recht unterhaltsam erzählt.
Von Zeit zu Zeit kommt der Drache in Arman halt zum Vorschein. Das erschreckt Mira zwar, aber es verhindert nicht die aufkeimende gegenseitige Zuneigung der beiden. Sie zivilisiert ihn zu einem Menschen, wenn der Drache in ihm mal wieder die Oberhand gewinnt, er zeigt ihr, wie man den Wind sieht und beeindruckt sie durch seine Leuchtraketen. Sie richtet die Wohnhöhle gemütlich ein und zeigt ihm, wie man auf der Okarina spielt.
Miras liebendes Herz hat zwar Igor den Weg zu ihr gewiesen, doch bei der Hochzeit mit ihm lässt sie sich lieber von Arman, dem Drachen, ‘dem aus der Asche geborenen‘ entführen. Sie singt ‘Komm und hol mich!‘ Sie fliegt mit ihm davon wie Bastian auf dem weißen Zottelmonster in der unendlichen Geschichte.
So bekommt hier nicht der tapfere Ritter die Tochter des Herzogs, sonders das Monster, das durch einen Kuss von Mira domestiziert wurde. Und wenn sie nicht gestorben sind…bekommen sie auch noch eine Tochter. Asiatische Schattenfiguren bilden den Rahmen der Handlung, Sie greifen vor und spielen nach.
Ja ja, die Liebe ist schon wie der Untertitel verrät eine furchteinflößende Sache und auch die tapferen Ritter werden weder belohnt noch wie Georg heiliggesprochen. Nur die Zuschauer werden großartig unterhalten.
 
 

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