Kinsey

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Forumseintrag zu „Kinsey“ von sermosderendert

Schifferl (17.04.2015 12:21)
Tabubrüche
Filme über Wissenschaftler haben es meist schwer, da die Materie an sich in den meisten Fällen nicht mit den Interessen der großen Masse zusammen passt. Obwohl, das Thema an sich hätte hier schon gepasst, denn Sex sells, oder?

Natürlich darf man den Film nicht aktuellen Aufregern wie „Feuchtgebiete“ oder „Fifty Shades of Grey“ vergleichen, die allein durch einen unerklärlichen Medien-Hype mehr Publikum anlockten. Doch bei genauerer Betrachtung geht es eigentlich um das Gleiche – um Tabubrüche. Doch bei „Kinsey“ stehen nicht diese selbst im Mittelpunkt, sondern der Mann der darum kämpft, dass es eben keine mehr gibt. Dabei wird die Gesellschaft und die Atmosphäre der 50er-Jahre in Amerika sehr gut getroffen und auch die Schauspieler fügen sich sehr gut in dieses Bild ein. Liam Neeson verkörpert den Sexualforscher Kinsey mit einer Hingabe, die den schlussendlich schon beinahe wahnhaften Zwang zur Aufklärung schon beängstigend erscheinen lassen.

Trotz der sicherlich sehr guten schauspielerischen Leistung bleibt der Film mehr oder weniger uninteressant. Man ist zwar teilweise überrascht oder amüsiert über die damalige Zeit, Meinungen und Vorstellungen, doch der Kampf für mehr Aufklärung und die persönlichen Entbehrungen von Kinsey erinnern mit zunehmender Laufzeit mehr und mehr an eine Dokumentation als an einen Spielfilm.
 
 
sermosderendert (15.06.2023 23:24)

Bei genauerer Betrachtung geht es bei "Kinsey" eigentlich um das Gleiche wie bei diesen Tabubrüchen, nur dass hier nicht die Tabus selbst im Mittelpunkt stehen, sondern der Mann, der darum kämpft, dass es keine mehr gibt. Der Film scheint die Gesellschaft und Atmosphäre der 50er-Jahre in Amerika sehr gut einzufangen, und auch die Schauspieler fügen sich gut in dieses Bild ein. Liam Neeson verkörpert den Sexualforscher Kinsey mit einer Hingabe, die beinahe schon beängstigend wirkt, wenn man bedenkt, wie besessen er vom Thema der Aufklärung ist.

Trotz der sicherlich beeindruckenden schauspielerischen Leistung bleibt der Film meiner Meinung nach eher uninteressant. Man kann zwar teilweise überrascht oder amüsiert über die damalige Zeit, die Meinungen und Vorstellungen sein, aber mit zunehmender Laufzeit erinnern der Kampf für mehr Aufklärung und die persönlichen Entbehrungen von Kinsey eher an eine Dokumentation als an einen Spielfilm.

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