Café Society

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Forumseintrag zu „Café Society“ von Daniel Herler

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Daniel Herler (16.11.2016 00:03) Bewertung
Ein nostalgisches Kinoerlebnis
"Café Society" ist das neueste Werk des Altmeisters Woody Allen. Wir befinden uns in den 1930ern. Bobby (Jesse Eisenberg) wurde in der Bronx großgezogen, interessiert sich dennoch für die Hollywood Branche. Ein Glück, dass sein Onkel Phil (Steve Carell) als Filmagent tätig ist. Dies betrachtet Bobby als seine große Chance. Als er jedoch Phils Sekretärin Vonnie (Kristen Stewart) kennenlernt, verliebt er sich Hals über Kopf in sie. Kurz darauf muss er jedoch festsellen, dass Vonnies Herz jemand anderem gehört, Phil. Als würde dieser Umstand nicht für genug Probleme sorgen, muss er mit Schrecken erfahren, dass sein Bruder, der im Mafia-Geschäft tätig ist, auch nicht vor Morden zurückschreckt.

"Café Society" funktioniert auf visueller Ebene in allen Belangen. Mit einer unheimlichen Vielfalt an One-Shots und einer Detailverliebtheit, lassen sich unsere Sinne für 96 Minuten beglücken. Neben dem bezaubernden Set-Design zeichnet den Film eine wundervolle Bildkomposition aus, die an die Stilistik eines Martin Scorseses erinnert. Woody Allens Hingabe zum Kino ist stets unverkennbar, sowie seine Liebe zum Detail. Der Score wird hauptsächlich von Jazz-Musik dominiert und kreiert eine nostalgische Atmosphäre, die die 1930er Jahre wiedergibt. Die Darsteller sind allesamt überzeugend, Jesse Eisenberg ist hierbei meines Erachtens der Gewinner. Er brilliert durch eine gute Balance zwischen Underacting und Overacting. Als Kritikpunkt anzubringen wäre jedoch Kristen Stewart, die aufgrund ihrer unauthentischen Mimik nicht zu überzeugen weiß. Plottechnisch hat der Film aufgrund seiner dünnen Storyline nicht allzuviel zu bieten. Da meiner Ansicht nach der Plot eines Films zweitrangig ist, und die Ästhetik im Vordergrund steht, ist dies das geringste Übel. Neben Stewarts hölzernen Performance sind einige der Durststrecken negativ anzubringen, diese können den Kinobesuch zu einem eher ermüdendem Erlebniss machen.

"Café Society" ist eine passable Rom-Com mit leicht komödiantischen Elementen, und all ihren Stärken und Schwächen. Über dieses Werk lässt sich nicht allzuviel sagen, letztendlich handelt es sich hierbei um ein zufriedenstellendes Kinoerlebniss, nicht mehr und nicht weniger.
 
 

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