Moore und Page als ungleiches gleiches Paar
Zwei lesbische Frauen gehen eine eingetragene Partnerschaft ein, die jedoch den beiden nicht die gleichen Rechte einräumt, wie eine echte Ehe. Das bekommen die zwei zu spüren, als eine von ihnen mit Krebs im Endstadium diagnostiziert wird und mit ihren letzen Kräften darum kämpfen muss, dass ihre Partnerin Anspruch auf ihre Abfertigung bekommt.
Es ist eine wahre Geschichte und eine, die sich perfekt dazu eignet, Hollywoods Schrei nach mehr "diversity" zu befriedigen. Laurel (Julianne Moore) und Stacy (Ellen Page) sind nunmal ein anderes Pärchen, als wir es sonst so gewohnt sind, selbst für Queer-Filme. Sie sind nicht jung und frei wie in "Blau ist eine warme Farbe", sie sind nicht so leidenschaftlich wie "Carol". Laurel ist zu alt, Stacy zu jung. Was sie gemeinsam haben ist, dass sie beide Frauen sind, die gern stereotype Männerjobs machen, ob Bulle oder Mechaniker. Und darauf beschränkt sich der Film irgendwie: Stereotypen. Eine Polizistin, die mit ihren männlichen Kollegen mithalten will, ein Mädchen, das schneller Autoreifen wechseln kann, als ihre männlichen Kollegen. Alles was zwischen den beiden passiert, wirkt wie ein Mittel zum Zweck, und zwar politisch zu werden, sich für Gleichbehandlung auszusprechen. Wieder auf stereotype Art: die Bösen sind konservative, alte Amerikaner in Anzügen, Steve Carell (in einer kleinen Rolle) darf sowohl super-schwul sein und auch Jude. Ein langweiliger Verhandlungssaal trifft auf bunte Regenbogenfähnchen.
Der Zuschauer fühlt zwar am Ende mit, wird aber regelrecht gezwungen, denn einer Frau, die im Sterben liegt, wird Gerechtigkeit verwehrt. Das geht an uns guten Bürgern nicht spurlos vorbei. Das liegt aber keineswegs am Film.
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