Präsentiert wurden zahlreiche Kurzfilme von teils Filmstudenten und welchen die es werden wollen, darunter viele Abschlussarbeiten, die quasi ihre Weltpremiere feierten. So konnten die Filmschaffenden ihre Arbeiten auch mal vor einem Kinopublikum aufführen.
Und das Programm, das geboten wurde war an Vielfalt nicht zu übertreffen. Ob Stummfilm, Spielfilm oder Tanzperformance, von konventionell bis experimentell, sogar Animationen konnte man bewundern.
Die Cinemtatic 7 (C7) nahmen uns in „Die Fremde“ mit auf einen Nachtflug durch den Wiener Stadtpark und stimmten dabei Film-Noir-Klänge an. Johanna Halbartschlager münzte mit „Who the F*ck is Juliet?“ Shakespeares berühmtes Liebesdrama auf eine neue Generation um. In Marlene Frostels „Growing Pain“ schwang ein wenig die erdrückende Atmosphäre des Lockdowns mit. In „Artificial Heartbreaker“ warnte Leonie Zettl vor den Gefahren der künstlichen Intelligenz für unser Beziehungsleben und Sophia Speigner setzte sich in „Dopamine“ mit unserem Social Media Konsum auseinander. Mehrere Arbeiten des Studienprojekts „One Day, One Film“ zeigten dazu was alles an nur einem Tag möglich ist. Und mit „Havoc“ lief gar ein semesterumspannendes Gemeinschaftsprojekt, in dem neun Teams u.a. mit Stop-Motion-Animation im Stile der 60er-Jahre-Monsterfilme Schrecken auf der Leinwand verbreiteten.
Die Anwesenden bildeten fast so etwas wie ein MCU, also das MedienKulturhaus Cinematic Universe, die meisten waren nämlich gleich an mehreren Projekten beteiligt, mal vor, mal hinter der Kamera (oder auch HCU viele Studenten der FH Hagenberg waren vertreten). Durch den Abend führte Erwan Borek, der sich in seinem Podcast „Filmseiterl“ auch leidenschaftlich mit dem Medium auseinandersetzt.
Organisiert und kuratiert wurde das Ganze von Jonas Wiesinger, einem lokalen Filmbegeisterten und -macher der selbst drei Arbeiten vorstellte, mit denen er sich laut eigener Aussage an der Filmakademie Wien beworben hat. Momentan arbeitet er sogar als Zivildiener im Medienkulturhaus und träumt nebenbei von der großen Regiekarriere.
Darüber hinaus zeigte er einen Werbespot, den er für PuK (Pädagogik und Kunst) gedreht hat, ein Projekt das die Jüngsten unserer Gesellschaft mit der Kultur zusammenbringen soll.
Das Medienkulturhaus Wels fördert und unterstützt durch Workshops und die Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten und Equipment die lokale Jugend bei der Realisierung ihrer Ideen, in allen Bereichen zum Thema Medien.
Die Nachricht, dass weiteres Budget für die Institution verhandelt werden konnte, wurde unter Applaus aufgenommen. So können auch in Zukunft weitere Projekte und großartige Veranstaltungen wie diese stattfinden.
Der Nachwuchs schläft also nicht, sondern ist mit Leidenschaft dabei. Ich bin gespannt von welchen Talenten man in Zukunft noch mehr hören wird.