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    MADness

    1961: mit den bereits vorhandenen atomwaffen könnte die sowjetunion die welt zweimal zerstören, die amerikaner zehnmal – und doch wird weiter aufgerüstet, der dritte weltkrieg scheint unausweichlich. um im sinne der "mutually assured distruction" (MAD) die eigene zerstörungskapazität unter beweis zu stellen, muss die K-19, das erste sowjetische atom-u-boot, trotz technischer mängel, überforderter mannschaft und unzureichender vorsorge für den krisenfall (fehlende strahlenschutzanzüge und medikamente) auslaufen. nach zermürbenden testreihen gelingt der abschuss der ersten nuklearrakete, doch ein versagen der kühlung bringt den reaktor an den rand der kernschmelze – und die welt an den rand eines nuklearen holocaust.

    ein hoch dramatischer beginn mit einem kurzschluss im zündungsablauf, abnorme messwerte, tropfende rohre und ein betrunkener reaktoroffizier sorgen schon im trockendock für ein mulmiges gefühl (dass die flasche bei der schiffstaufe nicht am bug zerbirst, ist ein weiteres schlechtes omen) – dazu kommt, dass sich die stimmung der mannschaft bereits gegen den verantwortlichen kapitän vostrikov (harrison ford als harscher parteisoldat) richtet. meuterei liegt in der luft, stellvertreter polonin (liam neeson) gibt sich volksnah: ihm sei das wohl der mannschaft wichtiger als das diktat der parteizentrale. ein psychologischer kleinkrieg und ein duell der weltanschauungen, das sich durch den ganzen film zieht, ist die folge, mündet letztlich aber doch in derselben schlussfolgerung: um die ultimative katastrophe zu verhindern, muss sich ein teil der mannschaft opfern...

    was manchen vielleicht als glorifizierung des heldentums und soldatischer tugenden sauer aufstoßen mag, ist aber, vernünftig betrachtet, nichts weiter als die logische schlussfolgerung aus dem irrsinn der politik (und bigelow entlässt auch nicht die amerikaner aus ihrer mitverantwortung), aber auch kritik an der sparpolitik am falschen ort: 20 eingesparte kopeken für eine schraube hier, fehlende sicherheitsmaßnahmen da. auch wer sich einen reinen actionfilm mit ein paar strahlungstoten als garnitur wünscht, ist mit K-19 schlecht bedient: gerade die intensivsten szenen im reaktorraum werden nicht mit aufputschender musik hinterlegt, sondern bekommen eine beinahe religiöse stille, und zu wichtig sind die begleitumstände als dass man dabei sein hirn ausschalten dürfte.

    fazit: action light für interessierte an politik und zeitgeschichte, mit soliden schauspielerleistungen und wunderbaren kamerafahrten in engen korridoren. ich empfehle auch hier die originalversion.

    NB: "tödliches kommando", "showdown in der tiefe", "the greatest manhunt on earth": großspurige worte, die einen knallharten action-kracher erwarten lassen – und damit falsche erwartungen aufbauen. ein fehler des marketing (den bigelow abstellen sollte), nicht aber ein fehler des films.
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    19.04.2015
    20:54 Uhr
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    Ja, schlimm

    Der Film selbst ist sonst nicht so meines... aber erschreckend war, das dieser Film sich an Tatsachen orientiert. Und die "Strahlenschutzanzüge"... einfach schrecklich!! Sonst ein düsterer, dunkler Film, sehr beengend - na ja, U-Boot halt.
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    24.04.2008
    13:01 Uhr
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    Schockierend

    Ich hab ihn mir eigentlich hauptsächlich wegen Harrison Ford angeschaut, aber das hätte ich lieber lassen sollen. Nicht weil der Film schlecht war, sondern weil er mir kurz gesagt zu arg war... wenn man daran denkt, dass das in den 60ern wirklich passiert ist, puuh.

    Vorbereitungen für die Reparatur des Atomreaktors:
    "Was, wir haben keine Strahlenschutzanzüge an Bord?"
    "Diese helfen immerhin gegen Säure"
    "Geben Sie den Männern doch gleich Regenmäntel..."

    Tragisch und beklemmend...
    23.03.2008
    18:54 Uhr
  • Bewertung

    ist okay

    nix besonderes, gut besetzt und mit interessanter geschichte.
    04.01.2007
    15:44 Uhr
  • Bewertung

    -

    wenn man dann noch bedenkt, dass es sich so ca. irgendwie in wirklichkeit zugetragen hat...
    teilweise etwas zu langsam aber sehr überzeugend und fesselnd!
    29.07.2005
    15:57 Uhr
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    Der Witwenmacher

    Die Champagnerflasche zerbricht am Bug des Stolzes der Sowjetunion nicht! „Wir sind verflucht!“, sagt ein Matrose. Das U-Boot „K 19“ mit der Nummer 294 hat einen Auftrag zu erfüllen, koste es was es wolle! Jürgen Prochnow ist unerreicht, Sean Connery ist einzigartig, Harrison Ford reiht sich ebenfalls in die Liste der bekanntesten U-Boot-Kapitäne ein und macht seine Sache mehr als gut (ist nebenbei auch ausführender Produzent). Ihm zur Seite, der nachdenklichere und sensiblere 1. Offizier Liam Neeson, der der wahre Kapitän des Atom-U-Boots ist. An Bord eines Schiffes kann es aber nur einen Leader geben!

    Ein Defekt im Atomreaktor stoppt vorerst die Jungfernfahrt, die Temperatur steigt! Bei 1.000 Grad Celsius gibt es eine Kettenreaktion, es kommt zur Atomspaltung und die Welt steht vor dem atomaren Abgrund. Die Crew ist sich bewusst, was auf dem Spiel steht ... Der unsichtbare Tod kommt in Form der Strahlung – alles und alle sind in Gefahr! Und nicht zu vergessen: Die Gefahr der Männer in den Politbüros!

    „K 19“ ist ein Witwenmacher! Der deutsche Verleih hat sich für „Showdown in der Tiefe“ entschieden, weil sie dem Film mehr Action dazumogeln möchten. Das ist aber nicht notwendig. Kathryn Bigelow, eine Frau, die hauptsächliche intelligente (Männer-)Filme macht, zeigt keine Action, sondern ein Porträt von jungen russischen Helden unter Wasser. Die Katastrophe des Atomreaktorunfalls sorgt für genügend Spannung. Die Schauspieler verkörpern ihre Rollen so realistisch, dass das tragische Schicksal der Todgeweihten unter die Haut geht. Die größte Überraschung ist die Inszenierung. Nach dem Film kann man sich vorstellen, warum der Film in den USA kein Hit geworden ist: Keine US-Heros, keine amerikanische Flagge und wo das Auge hinblickt, Russen, Menschen, Helden!
    05.09.2002
    13:28 Uhr
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      Titel täuscht

      Auch ich hatte mir vom Titel her einen eher spektakulären Actionfilm erwartet und bin warscheinlich allen U-Boot-Filmen gegenüber eher kritisch eingestellt, weil bei mir halt immer noch "Jagd auf Roter Oktober" nachwirkt. Deshalb hat der Film bei mir halt wirklich eher keinen so großartigen Eindruck hinterlassen,
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      29.10.2006
      15:25 Uhr