1 Eintrag
1 Bewertung
60% Bewertung
  • Bewertung

    Die Geschichte einer starken Frau

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2014
    Adele ist eine Kämpferin. Und das muss sie in dieser italienischen Familiengeschichte auch sein. Denn ihr Mann sitzt im Gefängnis und ihr Bruder ist in die Schweiz ausgewandert. Nun muss sich Adele um ihre Mutter, ihre Tochter und ihre Schwester kümmern. Doch diese machen ihr dieses Unterfangen in diesem Porträt einer zukunftslosen Gesellschaft von Regisseur Edoardo Winspeare nicht gerade einfach. Der Grundkanon der pessimistischen Geschichte gleicht dabei schon fast an die Perspektivenlosigkeit des italienischen Neorealismus. Doch natürlich sind hier keine Laienschauspieler am Werk, denn vor allem die vier Frauen, auf denen der gesamte Film aufgehängt ist, scheinen eindrucksvoll sowohl von außen, als auch von innerer Leere aufgefressen zu werden. Und wie bereits in der Nachkriegszeit, gilt es auch jetzt einen Ausweg aus der Krise zu finden. Und die hier gezeigte Lösung scheint eine Rückbesinnung auf alte Werte sowie Boden und Natur zu sein: Wirtschaftliche Selbstversorgung, getragen von starken Frauenfiguren. Denn die Männer hatten ihre Chance und haben versagt. Doch egal, wie sehr Adele auch kämpft, wird sie in diesem auch visuell auf Realitätsnähe getrimmten, langatmigen Werk letztendlich immer wieder von der Vergangenheit oder der Dummheit ihrer Mitmenschen eingeholt.
    patzwey_83fc2ada0d.jpg
    14.02.2014
    09:45 Uhr