Das Zitat aus der Romanvorlage von Boris Vian (der an sich ‘auf die Gräber spuckt‘) ist noch das Beste an diesem Machwerk: ‘Die Geschichte ist vollkommen wahr, weil ich sie von Anfang bis Ende erfunden habe.‘ Auch über den Titel kann man streiten. Über die arg gespreizte Handlung wird ein hauchdünnes Tuch gebreitet, das den hohlen, leicht surreal angehauchten Abgrund überdecken soll. Es endet in einer infantilen Melodramatik, die bloß noch nervt. Das ist eine Steigerung, nachdem der Tiefststand bereits erreicht war. Dann geht es auch noch ins Gebiet der Madame Pilcher. Und wenn es wirklich mal zur Sache geht, stört die Musik, manchmal auch die Dialoge.
Vom Autor als Märchen in einer paradiesischen Umgebung gedacht, sinkt der Plot auf ein unterirdisches Vorschulniveau. Einzige Option: Goldene Himbeere oder Saure Gurke?
Die angeblichen Gags sind langweilig und platt. So ist z.B. die zum Käfer mutierte Klingel noch ein echter Knaller und kommt gleich mehrmals vor. Die Umgebung liegt so zwischen Spielzeugwelt und Rummelplatz. Überall fehlt es an Charme oder Esprit. Dafür gibt es Komik für Anspruchslose. Selbst ein Kuss verelendet in der Liebesgeschichte als doofer Unfall. Bei mäßiger Action wird man von Langeweile zugeschleimt.
Und in diesem seichten Pool müssen sich Colin (Romain Duris) und Chloé (Audrey Tautou) tummeln. So wird sie ihr Amelie-Image nie los.
Der arme Vian dreht eine Roulade nach der anderen in seinem Grab, denn was da Michel Gondry mit seinen Ideen macht, ist hanebüchener Unfug.
Ein Affentheater, das man nur übersteht, wenn man ständig auf die Uhr schaut. Das ist kein Drama, sondern Durchfall.