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    Ganz normale Leute

    Beide Titel zerschießen nicht gerade die Birnen im Lampenladen, sollten aber nicht mit einem ähnlich klingenden deutschen Film von Douglas Sirk verwechselt werden. Hier ist nur Zeit zu leben, keine Zeit um zu sterben.
    Im Film von Alex Kurtzman werden lauter folgenschwere Zufälle zum Gestaltungsprinzip erhoben. Sam (Chris Pine) verliebt sich in die alleinerziehende Mutter Fankie (Elizabeth Banks) und muss feststellen, dass sie seine Stiefschwester ist. Sie hatten einen gemeinsamen Vater, der verstorben ist. Ja gut, da streicht schon mal etwas Schmonzettenhaftes durchs Drehbuch. Aber die drei guten Darsteller verhindern es, dass die Handlung in einer süßen Melodei einer Herz-Schmerz-Polka daherkommt. Besonders die kleine Rolle der großen Michelle Pfeiffer als Mutter von Sam ist beeindruckend. Ihre Krankheit und der Krankenhausaufenthalt werden nur kurz behandelt, damit die Stimmung nicht absinkt, aber auch kein Schmonzes aufkommt. Chris Pine, der Sonnyboy des 21. Jahrhunderts, und Elizabeth Banks die Beauty-Queen bringen tatsächlich echte Emotionen zum Klingen: da ist Wut und Enttäuschung drin, Verletzlichkeit und Möbelrücken. Wenn Blondinen lächeln, scheint halt immer die Sonne.
    Der Plot enthält so manches abgedroschene Klischee, wie z.B. wenn beide etwas sagen wollen und gleichzeitig loslegen oder etwas wird verneint und ausgeschlossen – Schnitt – und ist dann doch passiert. Immerhin für ein Debüt gar nicht mal so schlecht.
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    06.07.2015
    20:57 Uhr