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    Russian Transporter

    Schlägertyp, brutaler Prolet, Top Agent: Yegor Kremynov (Vladimir Epifantsev) soll zusammen mit einer Spezialeinheit einen wichtigen Zeugen in dessen Domizil in Malta abholen. Die Mission entpuppt sich aber als Hinterhalt. Alle Agenten werde getötet, einzig Yegor überlebt (und tötet nebenbei gleich alle Angreifer). Er muss den Zeugen nun lebendig nach Russland zurückbringen, doch Verräter im Geheimdienst, gnadenlose Killer, die russische Mafia und mächtige Oligarchen wollen den Zeugen um jeden Preis töten.

    Die eindeutige Anspielung auf den US-Actionhit „Transporter“ und die noch eindeutigere Bezugnahme des Covers, auf welchem stolz „mit dem russischen ‚Jason Statham’ Vladimir Yepifantsev“ geworben wird, versprechen von Beginn an ein gewisses Mindestmaß an testosterongeladener Action. Dem mag man skeptisch gegenüberstehen, doch Fans des Explosionen- und Kampfgenres wird die russische Version eines post-2000-US-Action-Flicks positiv überraschen. Die Kämpfe sind gut choreographiert, Actionszenen vorhersehbar aber durchaus auf hohem Niveau in Szene gesetzt. Rein technisch muss sich „Russian Transporter“ hinter den eindeutigen Hollywood-Vorbildern nicht verstecken. Einzig großes Manko, das aber umso mehr weh tut: Der Protagonist hat bei weitem nicht die Coolness eines Jason Statham und Co. Banalität gehört bei der Figurenzeichnung von Actionmovies ja nahezu zum guten Ton. Woran „Russian Transporter“ aber klaglos scheitert ist die Etablierung eines sympathischen Heros. Protagonist Yegor Kremynov ist nichts weiter als ein schießwütiger Rambo, nur ohne die psychologische Tiefe von Stallones Figur (ja, hier mag man lachen. Spektikern sei empfohlen, sich den ersten Rambo-Film „First Blood“ noch mal anzusehen und sich daraufhin über die Hauptfigur Gedanken zu machen). Schießwut wäre ja nicht die schlechteste Eigenschaft eines Action-Protagonisten, doch so manche seiner Handlungen grenzen an, man kann es nicht besser ausdrücken, endlose Dummheit. Man schaut dem Helden hier nur zu und fühlt niemals mit und das obwohl es ja alles andere als die größte Herausforderung für Autoren ist, einen Actionhelden zu schreiben.
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    01.03.2011
    13:12 Uhr