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    Unterhaltsame Kritik des modernen Großstadtlebens

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2011
    „Medianeras“ stellt sich in eine Tradition von US-Komödien des ersten Jahrzehnts der 00er Jahre. Die melancholischen Komödien von Sofia Coppola, Wes Anderson, Zach Braff und Co haben nun ein argentinisches Pendant gefunden. „Medianeras“ basiert auf einem gleichnamigen Kurzfilm aus 2005. Regisseur und Autor Gustavo Toretto sah darin zurecht mehr als nur einen 30-minüter (der immerhin 40 Preise weltweit abräumte) und hat die Geschichte von Martin und Mariana nun als Langspielfilm auf die Leinwand gezaubert.

    Dabei ist eine unkonventionelle aber sehr unterhaltsame Liebeskomödie geworden. Die Story wechselt konstant die Perspektiven, mal berichtet Martin und mal Mariana aus ihrem Leben in Buenos Aires. Der Zuschauer kennt die handelnden Figuren schon sehr bald – ihre Wesen ist in ihren Aktionen zu erkennen, die mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt wurden. Der kommunikationsunfähige Martin verbringt eigentlich den ganzen Tag vor dem Computer, wenn er socialized dann in Chatrooms. Mariana, studierte Architektin, ist fasziniert von hohen Gebäuden, traut sich aber nicht in Lifte und richtet hauptberuflich Schaufenster ein.

    Den ganzen Film hindurch wartet man, dass sich die Wege dieser beiden ungewöhnlichen Protagonisten kreuzen. Dabei sieht man mit großem Amüsement nicht nur zwei charmanten Figuren zu, sondern erlebt auch ein Portrait und zugleich eine Kritik des modernen Großstadtlebens und der Schwierigkeit vieler Menschen, sich in einer globalisierten Normgesellschaft anzupassen.
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    15.02.2011
    23:57 Uhr