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    Irritierender Genremix


    Im ersten Akt werden zunächst die komplexen Figurenverhältnisse erklärt, man muss sich ja schließlich mal auskennen bei der belgischen Futtermittel-Mafia, die mit illegalen Substanzen dealt und in ihrem Geschäft auch vor Morden nicht zurückschreckt. Eine spannende Prämisse wird von einer Genre-Enttäuschung zerstört, denn was man bekommt ist nur nebenbei ein Thriller mit komplexer Personenkonstellation und primär ein Vergangenheits-Drama mit einem eindeutigen und sehr schnell durchschaubaren Protagonisten. Jacky Vanmarsenille, ein muskelöser und voller Testosteron aufgepumpter Prolet, wird von Matthias Schoenaerts zwar wunderbar gespielt, doch die Figur ist trotz einem pathetischen Vorfall in der traumatisierten Vergangenheit sehr schnell klar definiert und bietet im Laufe der Filmhandlung wenig Überraschungen. Trotzdem macht Regisseur und Drehbuchautor Michael R. Roskarn den verherrenden Fehler, seinem Protagonisten mehr psychologische Tiefe geben zu wollen, als da tatsächlich da ist. Der Fokus auf die Vergangenheit der Hauptperson lenkt vom Thriller-Geschehniss weitgehend ab. Nebenbei wird auch ein Polizeifilm-Subplot etabliert. 
Was hätte ein spannender, weil in einem originellen Setting spielender, Mafiafilm werden können, wird zu einem undefinierten Genremix mit einer wenig spannenden Hauptfigur.
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    14.02.2011
    16:21 Uhr